ausblenden:
Schlagwörter:
MRT; Depression; Hypothalamus; Störung; bipolare
Zusammenfassung:
Die Bedeutung des Hypothalamus für die Physiologie der Affektregulation erwächst aus der Beteiligung einzelner Kerngebiete an der Regulation von Stimmung, Antrieb und Wachheit. Dabei gelangen kortikale Afferenzen über limbische Strukturen wie Amygdala und Hippocampus zu hypothalamischen Substrukturen. Diese wiederum senden Efferenzen unter Aufnahme parasympathischer und sympathischer Fasern in die Körperperipherie. Durch den dorsalen Vaguskern vermittelt können hypothalamische Kerngebiete einen regulatorischen Einfluss auf autonome Funktionen ausüben. In Post-mortem-Studien fand sich bei Patienten mit affektiven Störungen gegenüber Kontrollen eine Volumenreduktion des Hypothalamus, die unter anderem als ein neurobiologisches Korrelat einer Dysregulation der Hypothalamus-Hypophysen-Nebennierenrinden-Achse gewertet wurde. Hypothalamische Substrukturen wie der laterale Hypothalamus sowie die supraoptische Region (Nucleus suprachiasmaticus, Nucleus supraopticus) sind aufgrund ihrer kortikolimbischen und mesenzephalen Afferenzen und Efferenzen in besonderer Weise in die Regulation von Wachheit und Emotionen eingebunden. Aufgrund der Stellung hypothalamischer Kerngebieten zwischen kortikalen und limbischen Afferenzen sowie sympathischen-parasympathischen Efferenzen spielt der Hypothalamus eine wesentliche Rolle in einem neuroanatomischen Modell affektiver Funktionsstörungen, das in der vorliegenden Übersichtsarbeit vorgestellt wird.