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Zusammenfassung:
Unter welchen Gesichtspunkten Akteure Gütern einen Wert beimessen und diese nachfragen, ist ein zentrales Forschungsfeld der Wirtschaftssoziologie. Die Nachfrage auf
Lotteriemärkten ist dafür ein besonders interessanter Untersuchungsgegenstand, da Lotterielose eine Paradoxie auszeichnet: Die stochastische Gewinnerwartung eines Lotterieloses liegt unter der Hälfte des Kaufpreises. Der Erwerb eines Loses scheint damit ökonomisch irrational. Dennoch nehmen wöchentlich Millionen Menschen an den Auslosungen des staatlichen Lottos teil. Wie lässt sich die massenhafte Nachfrage nach Lotterielosen erklären? Hierfür testen wir, auf Basis einer bevölkerungsrepräsentativen Umfrage, die vier in der sozialwissenschaftlichen Forschung zum Glücksspiel vornehmlich herangezogenen Theorieansätze. Es zeigt sich, dass insbesondere sozial vermittelte Spannungszustände und Netzwerkeinflüsse für die Erklärung des Lotteriespiels bedeutsam sind. Zum Schluss diskutieren wir einige Implikationen für die Marktsoziologie.
Zusammenfassung:
How actors decide to value goods is a central research question in economic sociology. The demand for lottery tickets is of particular interest because it poses a specific paradox: the expected monetary value of a ticket is about half of its purchasing price. The demand for lottery tickets thus seems to be economically irrational. Nevertheless, millions of people buy national lottery tickets every week. How can there be such a large demand in this market? On the basis of representative sruvey data, we test empirical findings using four different theoretical approaches explaining the demand for lottery tickets. We show that socially mediated states of tension and network influences are strong explanatory factors. In the conclusion we discuss implications for the sociology of markets.