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Zusammenfassung:
Against the background of the changing relationships between trade unions and political parties in Western Europe, this paper examines the nature and outcomes of union–party alliances in East Central Europe. The paper advances two interrelated arguments. First, the nature of union–party ties in postcommunism is significantly different and can be best described as an inverse dependency relationship in which political parties have always been the stronger partner. Second, contrary to the conventional assumptions based on the experience of Western Europe, strong union–party ties have worked to the detriment of labor in East Central Europe. This paradox is explained by poor reserves of loyalty, which are a direct consequence of the absence of a long history of close ties and mutually beneficial exchanges. The way in which such new alliances respond to economic imperatives is not likely to be affected by commitment concerns, but rather by the balance of power in the relationship. Given the fact that the balance of power is tilted towards parties, disloyal behavior is more likely to occur on the side of political parties than on that of the unions. In particular, in the context of pervasive economic constraints and limited party competition over economic policy issues, strong ties with the unions increase parties' incentives to co-opt union leaders in the task of communicating the necessity of reforms to their constituencies.
Zusammenfassung:
Vor dem Hintergrund des sich in Westeuropa vollziehenden Wandels der Beziehungen zwischen Gewerkschaften und politischen Parteien untersucht das Papier Ausprägung und Auswirkungen der Allianzen zwischen Parteien und Gewerkschaften in Mittel- und Osteuropa. Das Papier entwickelt zwei zentrale Argumente. (1) Die Beziehungen zwischen Gewerkschaften und Parteien im Postkommunismus unterscheiden sich entscheidend von den westeuropäischen Erfahrungen und können am treffendsten als Beziehungen "umgekehrter Abhängigkeit" beschrieben werden, in denen die politischen Parteien immer die stärkeren Partner sind. (2) Im Gegensatz zu den Erfahrungen Westeuropas haben starke Bindungen zwischen Gewerkschaften und Parteien den Arbeitnehmerinteressen in Mittel- und Osteuropa geschadet. Dieses Paradox ist mit mangelnden Loyalitätsreserven zu erklären, die wiederum durch das Fehlen einer Tradition enger und auf gegenseitigem Nutzen beruhenden Beziehungen begründet sind. Die Art und Weise, wie solch neue Allianzen auf wirtschaftliche Notwendigkeiten antworten, wird weniger von Loyalitätsüberlegungen als vielmehr von dem in den Beziehungen herrschenden Machtverhältnis beeinflusst. Da die Macht der Parteien größer ist, neigen sie eher zu Loyalitätsbrüchen als die Gewerkschaften. In Anbetracht der extremen wirtschaftlicher Zwänge und des geringen Parteienwettbewerbs in wirtschaftspolitischen Fragen im Postkommunismus bieten starke Verbindungen zu den Gewerkschaften einen Anreiz für die Parteien, die Gewerkschaftsführer zu kooptieren, um ihrer Wählerschaft die Notwendigkeit von Reformen zu vermitteln.