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Abstract:
Der Autor problematisiert den Sachverhalt der Generierung von verschärften Ungleichheiten durch das Streben nach mehr Gleichheit. Er erläutert am deutschen Beispiel, dass die herkömmliche korporatistische Politik der industriellen Beziehungen gemeinsam mit dem klassischen Wohlfahrtsstaat an ihre Grenzen gestoßen ist. Die "deutsche Krankheit" besteht nach seiner Meinung in der Kombination aus hohen Löhnen bei niedriger Lohnspreizung ("Gleichheit") und niedrigen Beschäftigungsquoten vor allem der Älteren und der
Geringqualifizierten. Er weist darauf hin, dass die geringfügig Beschäftigten und die in periodischen Abständen immer wieder arbeitslos werdenden Geringqualifizierten jene Gruppe bilden, die die
Hauptleidtragenden der Kosten der Globalisierung stellen und daher vom egalitären Impetus der Arbeitnehmerseite nur sehr wenig bemerken können. Wie ein Vergleich mit den USA zeigt, kann jedoch ein höheres Ausmaß an Beschäftigung gleichzeitig mit niedriger Arbeitslosigkeit existieren. Die "Stillegung" von Arbeitskraft, wie in Deutschland und
Österreich üblich, stellt nach der These des Autors eine Ursache der Arbeitslosigkeit dar und ist eine Sichtweise, die in radikalen Konflikt mit der Idee gerät, Arbeitszeitverkürzung und Frühverrentung könnten zu einer gerechteren Verteilung der "knappen" Arbeit führen.