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Abstract:
Nach mehrjähriger Arbeit an komplexen Politikvergleichen und induktiver Theoriebildung hält der Autor eine deduktive Klärung der Funktionsweise jener vielfältig strukturierten Verhandlungssysteme, die den Prozeß der Politikformulierung und Politikimplementierung in allen westlichen Ländern immer mehr zu dominieren scheinen, für ein wichtiges Desiderat der theorieorientierten vergleichenden Politikforschung. Dieser Aufsatz ist ein erster Schritt auf diesem Wege. Einleitend wird zunächst der Versuch unternommen, den Begriff der "Pathologien politischer Steuerung" näher zu bestimmen. Zugleich wird gezeigt, daß die eigentliche Gegenposition hierzu von der
neueren, "autopoietischen" Systemtheorie Luhmanns eingenommen wird. Vor diesem Hintergrund wird dann die Steuerbarkeit und Steuerungsfähigkeit funktionaler Teilsysteme erörtert. Im weiteren wird die Ausbildung von Verhandlungssystemen untersucht. Im nächsten Schritt wird die Anwendbarkeit spieltheoretischer Analysen überprüft. In den beiden letzten Abschnitten wird auf die Steuerungspathologien in Verhandlungssystemen und die Regelung von Verteilungskonflikten eingegangen. Die Überlegungen enden mit der Feststellung: In welchen Bereichen, unter welchen Bedingungen und in welchem Umfang die hier theoretisch abgeleiteten Hypothesen tatsächlich gelten, ist Sache der weiteren empirischen und vergleichenden Forschung.