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要旨:
Die unterschiedliche Graphitausbildung in Gußeisen ist wesentlich für die
mechanischen Eigenschaften dieses Werkstoffes. Deshalb wurden in der Norm EN
ISO 945:1994 sechs generelle Formen für die Graphitausbildung und darunter für
Lamellengraphit fünf Anordnungsklassen definiert. Die subjektive
Klassifizierung letzterer kann zu widersprüchlichen Ergebnissen führen (Gerber
et al., Giessereiforschung 54(2002)3,91) und sollte durch eine objektive
Klassifizierung mit Hilfe der Bildanalyse möglichst ersetzt werden.
Vorgestellt wird der Einsatz des Stützvektorverfahrens, bei dem durch
Berechnung einer Hyperebene im m-dimensionalen Raum binär klassifiziert wird.
Die Lage der Hyperebene wird von Stützvektoren definiert, die durch Messung
bildanalytischer Kenngrößen an Trainingsbildern ermittelt werden.
In der Arbeit wurden zu jedem Bild sechs stereologische und vierzehn
Haralick-Parameter berechnet. Trainingsbasis waren 350 von Experten
klassifizierte Traingsbilder. Untersucht wurde die Präzision und die Ausbeute
der Klassifizierung durch das Verfahren. Außerdem war es möglich, die Relevanz
der 20 Parameter für die Klassifizierung der einzelnen Graphitanordnungen zu
bestimmen.
Das Stützvektorverfahren erscheint als interessantes Klassifizierungsverfahren
der Informatik aus dem Bereich des "Information Retrieval", das zukünftig auch
allgemeiner für materialographische Bilder eingesetzt werden könnte.