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Abstract:
Beim Menschen ist der Sehsinn der differenzierteste aller Sinne. Über zwei Drittel des Cortex dienen der Verarbeitung visueller Information. In diesem Beitrag wird aufgezeigt, wie Theorien der Objekterkennung und Signaldetektion kombiniert werden können, um praxisrelevante Wahrnehmungsprobleme zu lösen. Im Folgenden werden zunächst die wichtigsten Prozesse und Repräsentationen dargestellt, welche von Mensch und Maschine für die Erkennung von Objekten unter verschiedenen Wahrnehmungsbedingungen eingesetzt werden können (Kapitel 2). Anschliessend wird in Kapitel 3 die Signaldetektionstheorie (SDT) besprochen, welche interdisziplinär angewandte Methoden zur Messung von Detektions- und Erkennungsprozessen zur Verfügung stellt. In Kapitel 4 wird anhand ausgewählter Beispiele illustriert, wie theoretische Ansätze der Objekterkennung und psychophysische Methoden der SDT angewendet werden können. Dabei wird am Beispiel der Gepäckkontrolle an Flughäfen veranschaulicht, wie die SDT zur Messung der Erkennungsleistung verbotener Gegenstände in Röntgenbildern angewendet werden kann. Am Beispiel der Gesichtserkennung wird gezeigt, wie mittels SDT verschiedene Computeralgorithmen mit der menschlichen Erkennungsleistung verglichen werden können.