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Abstract:
Transkranielle Magnetstimulation (TMS) über dem Hinterkopf kann die Wahrnehmung
visueller Reize unterdrücken. Diese Unterdrückung basiert auf einer Verschiebung der
Wahrnehmungsschwelle (Kammer Nusseck, Neuropsychologia 36, 1998). Ziel der
vorliegenden Studie ist es, diese Modulation der Wahrnehmungsschwelle qualitativ und
quantitativ zu vergleichen mit der Maskierung des visuellen Reizes durch einen Lichtblitz.
Die Versuchspersonen mussten die Öffnungsrichtung eines kleinen U-Hakens angeben,
der 0.3° bis 0.5° parafoveal in einem unteren Gesichtsfeldquadranten mit der Dauer
eines Bildschirmtaktes geblitzt wurde (Wahlpflichtaufgabe mit 4 Alternativen). Bei zwei
verschiedenen Hintergundhelligkeiten (0.3 und 3 cd/m2) wurde die Funktion der Kontrastwahrnehmungsschwelle
mittels konstanter Stimuli ermittelt. Die parafoveale Präsentation
wurde gewählt, um eine Wahrnehmungssuppression mit einer fokalen TMS-Spule
zu erreichen. Ein Lichtblitz (15 cd/m2 bei dunklem Hintergrund, 150 cd/m2 bei hellem
Hintergrund, gesamte Monitoroberfläche für die Dauer eines Bildschirmtaktes) wurde
mit unterschiedlichen Stimulus-Onset-Asynchronien (SOA) vor oder nach der Präsentation
des U-Hakens appliziert. Vorwärts- und Rückwärtsmaskierung führte zu einer Verschiebung
der Kontrastwahrnehmungsschwelle von bis zu 8 Weberkontrasteinheiten
(WC). Fokale TMS mit einer SOA von 75 ms bis 145 ms verschob ebenso die Kontrastwahrnehmungsschwelle.
Das Maximum der Schwellenverschiebung (8 WC) wurde bei
115 ms (dunkler Hintergrund) bzw 95 ms (heller Hintergrund) erreicht. Die Ergebnisse
zeigen, dass die Schwellenverschiebung durch TMS direkt vergleichbar ist mit der
Schwellenverschiebung aufgrund einer Maskierung durch einen Lichtblitz.