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Abstract:
den nur Orte und ihre Nachbarschaften gespeichert (Konfigurationswissen), im zweiten Fall auch Koordinaten für alle bekannten Orte. Metrische Information kann aus der
Eigenbewegungsschätzung oder der Tiefenwahrnehmung stammen, oder aufgrund der
Konfiguration erschlossen werden (metrische Einbettung, multidimensionale Skalierung).
Wir haben nun die Frage untersucht, ob metrische Informationen, die nicht direkt
aus der Eigenbewegung stammt, in eine metrische Karte aufgenommen wird. Wird die
metrische Repräsentation der Umgebung besser, wenn das Konfigurationswissen über
eine Umgebung durch Hinzufügen einer zentralen Landmarke verbessert wird?
Die Navigation wurde in einer virtuellen Umgebung durchgeführt, wobei visuelle und
proprioceptive Reize simuliert wurden. Die Umgebung bestand aus drei partiell überlappenden
Schleifen, die sich an einem zentralen Platz mit einem Glockenturm als zentraler
Landmarke markiert. Wir verwendeten drei Verknüpfungsbedingungen. Fehlend: der
zentrale Platz und die Landmarke wurden entfernt, so daß die drei Schleifen zu einer verschmolzen.
Die Straßen von dieser Schleife in Richtung auf den zentralen Platz wurden
zu Sackgassen. Sichtbar: Die zentrale Landmarke wurde eingefügt und war vom äußeren
Ring aus sichtbar, aber nicht erreichbar. Erreichbar: Die Sackgassen wurden geöffnet.
Nach einer Explorationsphase wurden 48 Versuchspersonen aufgefordert, 28 Abkürzungen
zwischen vorher gelernten Orten zu navigieren. Dazu stellten sie zunächst die Richtung
zum nicht aktuell sichtbaren Ziel ein. Dannach wurden alle Landmarken und Strassen
aus der Simulation entfernt, und die Versuchspersonen bewegten sich geradeaus in
die vorher eingestellte Richtung, bis sie glaubten, das Ziel erreicht zu haben.
Wir verwendeten 14 zentraleWege (kürzeste Strassenverbindung führt über das Zentrum)
und 14 periphere Wege. Navigationsfehler wurden als Abstand des Endpunktes eines
Weges vom Ziel gemessen. Für die zentralen Wege waren die Fehler in der Bedingung
"erreichbar" signifikant kleiner als in den anderen Bedingungen. Dies lässt darauf
schliessen, dass die metrische Information, die beim Überqueren des Zentrums gewonnen
wurde, genutzt wurde. Die Leistungen in der Bedingung "sichtbar" unterscheiden
sich nicht von denen in Bedingung "fehlend", wohl aber von der Bedingung "erreichbar".
Dies Bedeutet, daß die bloße Betrachtung der zentralen Landmarke, die dadurch in das
Konfigurationswissen eingebaut werden konnte, nicht zu einer Verbesserung der metrischen
Leistung führt.
In der beschriebenen Aufgabe wurde die Leistung für metrische Aufgaben duch das Hinzufügen
neuer Konfigurationsinformation nicht verbessert. Wir schliessen daraus, dass
metrische Information nur verwendet wird, wenn sie aus der Eigenbewegung stammt,
nicht aber wenn sie aus der Tiefenwahrnehmung stammt oder aus der Konfiguration
erschlossen wird.