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Zusammenfassung:
Ein besseres Verständnis der Informationsverarbeitung durch das Nervensystem erfordert Untersuchungen auf verschiedenen Komplexitätsebenen an einer Reihe von Modellsystemen. Seit Jahren bevorzugen wir das Gehirn der Stubenfliege, in dem im Gegensatz zu den meisten noch komplexeren Zentralnervensystemen Prozesse der Informationsverarbeitung einer quantitativen Analyse auf drei Ebenen zugänglich sind. Auf der rein phänomenologischen Ebene lassen sich hier die globalen Signalverarbeitungen, im folgenden Computationen genannt, das Eingangs‐Ausgangs‐Verhalten und die logische Organisation des Systems bestimmen. Auf der nächst tieferen Ebene können die funktionellen Prinzipien der Teilsysteme untersucht werden, die sich durch ihre Algorithmen ausdrücken lassen, während auf der untersten Ebene der Analyse Nervenzellen und Nervenzell‐Schaltkreise, die für Algorithmen und globale Computationen verantwortlich sind, den Gegenstand der Analyse bilden. Ganz allgemein läßt sich sagen, daß die Natur der globalen Computationen durch die Probleme, die vom Organismus gelöst werden, bestimmt ist, wohingegen die beteiligten Algorithmen von den Problemen und den vorhandenen neuronalen Mechanismen abhängen.