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Abstract:
Wissenschaftliches Wissen kann politische Entscheidungen
beeinflussen, richtet sich seinerseits an politischen Vorgaben aus,
und im dynamischen Austausch zwischen Wissenschaft und Politik
beziehungsweise bei der Verknüpfung von wissenschaftlichem Wissen und
politischem Handeln spielen Experten eine zentrale Rolle. Der Beitrag
beschäftigt sich mit der Frage, was Experten sind und was sie tun,
wobei die Rolle von Experten und Expertise an einigen Beispielen aus
der deutschen Raumplanung des 20. Jahrhunderts illustriert wird.
Darüber hinaus befasst sich der Beitrag mit der Frage, inwiefern sich
mit den bislang für die Zeit zwischen den 1880er und 1970er Jahren
mobilisierten Konzepten und dem zugrunde gelegten Expertenbegriff
möglicherweise veränderte Konstellationen zwischen Wissenschaft und
Politik im ausgehenden 20. und beginnenden 21. Jahrhundert erfassen
lassen. Der erste Abschnitt gilt den Wechselbeziehungen zwischen
Politik und Wissenschaft. Der zweite Abschnitt widmet sich dem
Expertenbegriff. Der dritte Abschnitt erörtert einige aufgeworfene
Aspekte am Gegenstand des zwischen 1955 und 1961 aktiven
Sachverständigenausschusses für Raumordnung. Im vierten Teil werden
einige Ansätze aus den Sozialwissenschaften vorgestellt, mit denen
sich der historische Blick auf Experten systematisieren und erweitern
lassen könnte. Der fünfte Teil schließlich fragt, wie man sich nach
dem Ende der Planungseuphorie und des Fortschrittsglauben, nach dem
Autoritätsverlust von Experten und wissenschaftlichem Wissen das
weitere Blühen und Gedeihen von Experten und Expertise seit den 1970er
Jahren erklären kann. (ICB2)
Informationsquelle:GESIS - Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften