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Abstract:
Ein psychologisches Modell erfolgreichen oder "guten" Alterns wird vorgestellt, das von sechs empirisch fundierten Thesen ausgeht: (l) Unterscheidung zwischen normalem, krankem und optimalem Altern; (2) interindividuelle Variabilität (Heterogenität); (3) Plastizität und Kapazitätsreserve; (4) altersbedingte Verringerung der Bandbreite von Kapazitätsreserven oder Anpassungsfähigkeit; (5) altersabhängige Veränderung des Verhältnisses von Entwicklungsgewinn und -verlust; und schließlich (6) Aufrechterhaltung großer subjektiver Zufriedenheit und des Selbstbewirkungsvermögens auch im vorgerückten Alter. Das von diesen Thesen abgeleitete prototheoretische Modell der Optimierung durch Selektion und Kompensation (model of selective optimization with compensation) charakterisiert den Prozeß einer wirkungsvollen psychologischen Anpassung an die Bedingungen des Alterns. Das Modell ist universalistisch angelegt, schließt aber auch phänotypische Variationen aufgrund individueller und gesellschaftlicher Merkmale ein.