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Abstract:
<p>The Federal Court of Justice held that a cartel member is entitled to raise a passing-on defense against claims for damages. In consequence it granted standing to indirect purchasers of cartel members. Some commentators have raised concerns that this solution might impair private enforcement of competition law. But effectively, by means of the distribution of the burden of proof, the Federal Court will allow for allocating damages at the level of direct purchasers who are best placed to bring a damages case. Actions for cartel damages will also become more attractive in the future due to the claimant being entitled to recuperate lost profits without having to prove them. In some cases it might yield duplicative recovery. Regarding vertically integrated cartel members the incentives envisaged by the Court seem more difficult to achieve by mere allocation of the burden of proof. </p> <p>Nach dem BGH soll sich ein Kartellant gegen Kartellschadensersatzforderungen mit dem Weiterwälzungseinwand verteidigen können. Im Gegenzug sollen auch indirekte Abnehmer berechtigt sein, von einem Kartellanten Schadenersatz aus § 33 III GWB zu verlangen. Teile der Literatur befürchten, dass diese Lösung die private Kartellverbotsdurchsetzung schwächt. Tatsächlich wird die vom BGH vorgenommene Darlegungs- und Beweislastverteilung jedoch meist die Konzentration des Schadensersatzes auf der direkten Marktgegenseite gewährleisten, die grundsätzlich am besten platziert ist, den Schaden geltend zu machen. Eine Schadensersatzklage wird künftig auch deswegen attraktiver, weil der Kläger nun wirtschaftlich seinen entgangenen Gewinn, ohne diesen beweisen zu müssen, vom Kartellanten erhalten kann. Das Urteil des BGH birgt in einigen Fällen die Möglichkeit, dass der Kartellant den von ihm verursachten Schaden mehrfach ersetzen muss. Bei vertikal integrierten Kartellanten wird es allerdings schwieriger sein, nur mit Hilfe der Darlegungs- und Beweislast die vom BGH angestrebten Klageanreize zu erreichen.</p>