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Zusammenfassung:
Alte Wälder und Waldstandorte besitzen insgesamt eine über der vergleichbarer, jüngerer Wälder liegende Organismenvielfalt.
Die Wald- und Standortgeschichte beeinflusst die Waldbiodiversität massgeblich, und die Kontinuität
von Lebensräumen ist essenziell für die Ausprägung dieser Biodiversität. Die unterirdische Kontinuität
besteht aus diversen Teilaspekten, die jeder für sich Einfluss auf die Ausprägung der Biodiversität haben: Kontinuität
der Kohlenstoff- und Stickstoffspeicher, der Oberflächenalterung (grosse terricole Moospolster oder Flechtenrasen),
der ungestörten Bodenhydrologie, Kontinuität von natürlichen Prozessen des Stoffumsatzes wie Biound
Kryoturbation, Kontinuität der Pedogenese und geologischen Schichtung sowie von unterirdischer und
erdgebundener Strukturvielfalt. Es gibt zwei Ansätze, um die unterirdische Kontinuität über terrestrische Monitoringverfahren
abschätzen zu können. Der eine Ansatz beruht auf der Erhebung bestimmter kontinuitätsanzeigender
Pilzarten (sog. Signalarten), der andere auf Strukturmerkmalen, die auf Kontinuität schliessen lassen. Wir
zeigen die Beziehung zwischen pilzlichen Kontinuitätszeigern und der Pilzartendiversität (ohne Signalarten) auf
Probekreisebene (500 m²) mithilfe eines Kontinuitätsindizes und unter Verwendung eines Regressionsbaumes
auf. Unsere Schlussfolgerungen sind, dass 1) es ein hohes Schutzgebot für Wälder langer Kontinuität geben
sollte, da ihre hoch spezialisierte Pilzartenvielfalt deutlich zur biologischen Vielfalt beiträgt, und 2) die unterirdische
Kontinuität im Waldmonitoring stärker berücksichtigt werden sollte.