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Abstract:
Das Gangliosid aus Rinderhirn ließ sich chromatographisch in zwei kristallisierende Komponenten zerlegen. Das schneller wandernde Gangliosid (G2) ist aus je 1 Mol Stearinsäure, Sphingosin, Glucose, Galaktose, Acetylgalaktosamin und Lactaminsäure (N-Acetyl-neuraminsäure) aufgebaut. Die Verknüpfungsweise der 6 Bausteine wird aus Ergebnissen der Permethylierung mit CH3J und BaO + Ba(OH)2 bzw. SrO + Sr(OH)2 in Dimethylformamid und partieller Acetolysen abgeleitet. Dabei zeigt sich, daß ein aus der Kuhmilch schon früher isoliertes Trisaccharid auch Baustein des Gangliosids G2 aus Rinderhirn ist. Aus Frauenmilch konnten neue saure Oligosaccharide gewonnen werden. Das Gangliosid G1 ist komplizierter gebaut und vermutlich noch nicht einheitlich. — An physiologischen Eigenschaften der Ganglioside G1 und G2 werden besprochen: die Steigerung der Körpertemperatur; die Erhöhung der Resistenz gegenüber Coli-Infektionen; das Bindungsvermögen für Tetanustoxin; die Spaltbarkeit durch Influenzavirus und durch das receptor destroying enzyme (RDE).