hide
Free keywords:
-
Abstract:
Das Ziel dieses Artikels besteht darin, die weit verbreitete These zu widerlegen, dass die illegalen Drogenmärkte - wie auch andere Märkte für illegale Produkte - von einigen wenigen großen Organisationen beherrscht werden. Hier wird stattdessen nachgewiesen, dass diese These zumindest in den drei Ländern jeder empirischen Grundlage entbehrt, in denen die Autorin während der letzten zehn Jahre umfangreiche Forschung vor Ort betrieben hat: Deutschland, Italien und Russland. Tatsächlich regiert die Drogengeschäfte in diesen Ländern sozusagen die "unsichtbare Hand des Marktes" - und eben nicht große Organisationen. Im Schlussabschnitt wird erklärt, warum es im Gegensatz zu den legalen Märkten in den illegalen Drogenmärkten nicht zur Ausbildung von großen, den Markt dominierenden Firmen kommt: Alle Akteure eines illegalen Marktes sind ausgesprochen starken Zwängen unterworfen, die sich auf die Illegalität der verkauften Produkte zurückführen. Diese Restriktionen verhindern praktisch, dass sich hierarchisch organisierte Firmen ausbilden, welche die ökonomischen Transaktionen im illegalen Markt steuern.