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Zusammenfassung:
Südeuropa steht im Mittelpunkt der gegenwärtigen Schuldenkrise. Die hohe Verschuldung privater und öffentlicher Haushalte ist jedoch historisch keineswegs neu. Sie ist das Ergebnis eines langfristigen Prozesses, der weit zurückreicht. Der Vortrag betrachtet zunächst die unterschiedlichen historischen Wege in die Staatsverschuldung. In einem zweiten Schritt legt er dar, dass die Staatsschuldenproblematik eng mit der Entstehung des Finanzsektors verbunden war. Der Staat besaß in Südeuropa ein großes Interesse an der „Finanzialisierung“, weil er nur auf diesem Wege seine hohen Ausgaben bestreiten konnte. Dadurch wurden jedoch neue Probleme geschaffen, welche die aktuelle Krise verschärfen. Die historische Betrachtung zeigt, dass die Auswege aus der gegenwärtigen Krise weitaus schwieriger und langwieriger sind als häufig vermutet.