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Abstract:
Der erste Band der zweibändigen Veröffentlichung zum Thema "Die Normalität des Strafrechts der DDR" enthält Beiträge und Dokumente zum DDR-Strafrecht. Anders als der allgemeine Trend des wissenschaftlichen Umgangs mit dem DDR-Strafrecht nach der Wiedervereinigung, der schwerpunktmäßig in der ausschließlichen Aufarbeitung des politischen Strafrechts sowie in der Darstellung der politischen Lenkung und Leitung der DDR-Justiz liegt, bezweckt die Sammlung die weitere Vertiefung des differenzierten Bildes der justizstrafrechtlichen Vergangenheit der DDR. Mit der Verwendung des Begriffs "Normalität" wird der Versuch unternommen, einen Einblick in Verformungen und Zerstörungen, in Irrtümer und Fehlentwicklungen, aber auch in durchaus rechtsstaatliche und bewahrenswerte Elemente, somit in die Widersprüchlichkeit des Strafrechts der DDR zu geben. Diesem Zusammenhang gelten einerseits Beiträge, die einen Gesamtüberblick über die Normalität des Strafrechts der DDR vermitteln, andererseits beschäftigen sich die Abhandlungen mit speziellen Aspekten der Normalität wie dem politischen Strafrecht einschließlich der Wiedergutmachung durch Rehabilitierung und Kassation. Weitere Themenkreise betreffen die strafrechtswissenschaftliche Diskussion in der DDR, Strafe und Strafzumessung, Rückfallkriminalität sowie den Strafvollzug. Behandelt werden ferner Probleme des Wirtschaftsstrafrechts. Die Ergänzung der Beiträge durch zahlreiche bisher unveröffentlichte Dokumente dient als Beleg der Normalität der Strafrechtspraxis der DDR.
In Vorbereitung befindet sich Band 2, der am Beispiel von "Geständnis und Geständniswiderruf im Strafverfahren" u.a. Strukturen der juristischen Steuerung der Strafrechsprechung durch das Oberste Gericht der DDR nachgeht und abschließend einen entsprechenden Vergleich mit dem Strafverfahren der Bundesrepublik Deutschland andeutet.