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Abstract:
Die Motilität gehört nicht nur zu den Kennzeichen physiologischer Prozesse, sondern sie ist eine ihrer Voraussetzungen. Bei der Trennung der DNS-Doppelspirale sind ebenso bewegliche Moleküle beteiligt wie beim axonalen Stofftransport, bei der Fusion und Trennung von Zellen, bei Stoffverschiebungen durch Membranen sowie beim konvektiven Flüssigkeitstransport im Kreislauf. In jedem Fall wird chemische Energie — meist in Form organischer Phosphorverbindungen — in beweglichen Molekülen in mechanische oder osmotische Arbeit umgesetzt. Die quantitative Analyse dieser Energietransformation kann nur an solchen Strukturen durchgeführt werden, in denen gleichzeitig der energieliefernde Stoffumsatz und die physiologische Arbeit gemessen werden können. Kein Gewebe ist zu solchen Untersuchungen besser geeignet als die quergestreifte Muskulatur. An ihr sind die Struktur der beweglichen Moleküle, die energieliefernden Prozesse, die mechanische Leistung und die Kopplung zwischen mechanischen, osmotischen und chemischen Prozessen sowie ihre Kontrolle eingehend untersucht worden. Ihre funktionelle und morphologische Vielfalt ermöglicht darüberhinaus interessante Einblicke in die Beziehung zwischen physiologischer Leistung und ihren molekularen Voraussetzungen.