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Abstract:
„Musik ist die universelle Sprache der Gefühle.“ So sagt man und suggeriert damit einen un-mittelbaren Zusammenhang zwischen drei grundlegenden Bausteinen menschlichen Erlebens und Verhaltens: Musik, Sprache und Emotion. Musik und Sprache sind sensorisch und moto-risch komplexe Medien, die Menschen überall auf der Welt nutzen, um miteinander zu kom-munizieren und zu interagieren. Dabei ist die Universalität und Leichtigkeit, mit der wir spre-chen oder Musik genießen, eine Besonderheit, die in keiner anderen Spezies in dieser Form zu finden ist. Gegenwärtig geht man davon aus, dass die Fähigkeit zu Musik und Sprache auf denselben evolutionären Neuerungen in Hirnstruktur und funktion beruht, die den Menschen vom Affen unterscheidet. Unklarheit besteht jedoch nach wie vor in einem spezifischen Punkt: Musik und ihre Bedeutung. Ziel des Seminars, ist Schnittstellen und Unterschiede zwi-schen Musik und Sprache aus kognitionspsychologischer Sicht zu beleuchten. Fragen einer „Protomusik“ oder „MusiLanguage“ werden ebenso Thema sein wie die Rolle von Syntax in beiden Domänen und deren Bezug zu emotionaler Bedeutung. Was macht die emotionale Wirkung von Musik aus und welche Gemeinsamkeiten bestehen akustisch, psychologisch und neuronal hierbei zur Sprachprosodie? Anhand interdisziplinär zusammengestellter Originalli-teratur zu neurokognitiven und entwicklungspsychologischen, interkulturellen und artverglei-chenden Studien und unter Einbezug von praktischen Ansätzen werden wir erschließen und diskutieren, wie sich die emotionale Wirkung von Musik aus ihrer Struktur erschließen und aus unserer Fähigkeit ableiten lässt, verbal und nonverbal Emotionen zu kommunizieren.