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Abstract:
In der Benthosfauna zentralamazonischer Seen und Überschwemmungswälder wurden 3 Chironomus-Arten, Ch. gigas nov. spec., Ch. paragigas nov. spec. und Ch. latistylus nov. spec. gefunden. Ihre Gesamtmetamorphose wird beschrieben. Von einer vierten Art, Chironomus sp. AR 4, liegt bisher nur die Larve vor, die ebenfalls beschrieben wird. Das Vorkommen der einzelnen Arten hängt vom Wasser- bzw. Gewässertyp ab. Die stenöke Art Chironomus gigas bewohnt ausschließlich Weißwasserseen und stark weißwasserbeeinflußte Mischwasserseen der Várzea, wo die Larven bis zu 86% der durchschnittlichen jährlichen Gesamtbiomasse aller Makrobenthosorganismen stellen können. Schwarzwasserseen weisen keine Chironomus-Larven auf. Die Überschwemmungswälder besitzen 3 Chironomus-Arten, von denen der stenöke Ch. paragigos nur im lgapó, dem Überschwemmungswald im reinen Schwarzwasser, vorkommt. Die beiden anderen Arten, Ch. latistylus und Ch. sp. AR 4 sind euryök und können in allen Typen von Überschwemmungswädern angetroffen werden, Chironomus gigas und paragigas stellen ein nächstverwandtes Artenpaar dar, das einen hohen Grad ökologische Spezialisierung erreicht hat. Ihr ausschließliches Vorkommen in grundsätzlich verschiedenen Biotopen läßt sie als geeignete Indikatororganismen erscheinen. Die behandelten Arten dürften eine Verbreitung haben, die weit über Zentalamazonien hinausreicht. Belegt ist dies für Chironomus gigas und Ch. latistylus, die auch im Einzugsgebiet des Rio Orinoco gefunden wurden.