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Abstract:
In drei verschiedenen zentralamazonischen Überschwemmungswäldern (Várzeawälder im Weißwasser- und Mischwassergebiet und Igapó im Schwarzwassergebiet) wurde in einem "transect" die epigäische Carabiden- und Staphylinidenfauna untersucht. Als Sammelmethodik wurden sowohl Formalinfallen aufgestellt, als auch die direkte Untersuchung in einem Quadratrahmen (33 x 33 cm) durchgeführt. Insgesamt wurden 127 Carabiden- und 192 Staphylinidenarten erbeutet. Keine der Arten war in allen drei Überschwemmungswäldern dominant und nur ein geringer Prozentsatz der Arten war in
allen drei Überschwemmungswäldern vertreten. Die meisten untersuchten Arten zeigten ein deutliches Maximum im zeitlichen und vertikalen Auftreten. Stabile Lebensgemeinschaften scheinen zu Anfang
der emersen Phase noch nicht zu bestehen. Sie werden erst im Laufe der emersen Phase aufgebaut und gliedern sich in eine Gemeinschaft der oberen und eine der unteren Bereiche. Beide Gemeinschaften werden mit der erneuten Überschwemmung anscheinend katastrophenähnlich zerstört. Die Artdiversität zeigt im Gegensatz zur Individuendichte keinen charakteristischen jahresperiodischen Verlauf.
Dagegen ist eine deutliche vertikale Gliederung der Artdiversität in den beiden Várzeawäldern zu erkennen. Hohe Diversitätswerte erscheinen in den oberen und unteren Bereichen der Várzeawälder, was auf den Oecotoncharakter dieser Gebiete zurückgeführt wird. Die Artdiversität und die "species eveness" scheint von den Várzeawäldern zum Igapó geringfügig anzusteigen (statistisch nur in einem
Fall nachweisbar). Dieser Diversitätsgradient wurde mit der unterschiedlichen Stabilität und dem Stoffhaushalt der drei Überschwemmungswälder erklärt.