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Abstract:
Große periodische Wasserstandsschwankungen von durchschnitttich 10 m Höhe charakterisieren hydrologisch den Amazonas bei Manaus. Infolgedessen werden jährlich riesige Gebiete, die sogenannte Várzea, überschwemmt. Aufgrund der sich ständig verschiebenden Land-Wasser-Grenzen wird eine klare Abgrenzung beider Bereiche erschwert und ein Übergangsbereich mit eigenen Gesetzmäßigkeiten geschaffen, in dem der Wechsel von aquatischer und terrestrischer Phase einschneidenden Einfluß auf die Flora, Fauna und den Nährstoffhaushalt hat. Damit unterscheidet sich das System grundlegend von den klassischen Systemen der Limnologie, dem stehenden Gewässer und dem Fließgewässer, welche überwiegend
aquatischen Charakter tragen.
Es wird auf die Schwierigkeiten hingewiesen, mit räumlichen Vorstellungen verbundene limnologische Begriffe auf Überschwemmungsgebiete anzuwenden und die Notwendigkeit betont, übergreifende
Untersuchungen durchzuführen, die sowohl die aquatische als auch die terrestrische Phase umfassen.
Weiterhin wird der Versuch unternommen, Überschwemmungsgebiete als eigene Ökosysteme von stehenden Gewässern und Fließgewässern abzugrenzen.