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Abstract:
Die Luftatmungsorgane einiger Fische des Amazonasgebietes werden vorgestellt.
Gemeinsam ist allen Luftatmungsorganen die Herkunft vom Darmtractus und im Feinbau die
Ausbildung der luftwärtigen Seite des Organs als respiratorisches Epithel.
Der Zitteraal, Electrophorus, ist ein obligatorischer Luftatmer; sein Luftatmungsorgan ist die
stark durchblutete Schleimhaut, die die mit Papillen ausgestattete Mundhöhle auskleidet, und deren Luftseite mit einem dichten Netz intraepithelialer Kapillaren versehen ist.
Der Kiemenschlitzaal, Synbranchus, ein fakultativer Luftatmer, atmet bei ausreichend belüftetem Wasser mit den Kiemen, bei O2-Mangel betreibt er jedoch Luftatmung, wobei er mit ballonartig aufgeblasenem Kopf - durch Füllung der Mund- und Kiemenhöhle mit Luft - an der Wasseroberfläche schwimmt. Dabei fungieren als Atmungsorgane: die Kiemen, die in Luft nicht kollabieren, (ein besonderer Fall), und die stark kapillarisierte Wand des Mund- und Kiemenraums.
Fakultative Luftatmer unter den Panzerwelsen, wie z. B. Brochis, haben als Luftatmungsorgan
den größten Teil des Mitteldarms augebildet. Dieser in Windungen liegende, äußerst dünnwandige, stark vaskularisierte Darmabschnitt unterscheidet sich in Bezug auf Schleimhautrelief und Feinbau
deutlich von den anderen, verdauenden Darmabschnitten.
Das Luftatmungsorgan der Harnischwelse (Loricariidae) ist der Magen, der stets luftgefüllt gefunden wird. Nur ein kleiner Bezirk seiner Wand enthält Verdauungsdrüsen. Die sehr feine Nahrung wird offenbar in kleinen Portionen durch den Magen hindurch in den sehr langen, aufgewundenen Dünndarm transportiert. Die Kiemen haben eine Baueþentümlichkeit: durch die auf die Kiemenblätter heruntergeklappten Reusen wirken sie wie Doppelkiemen.