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Abstract:
Das Hamburger großskalig-geostrophische (LSG) Ozeanzirkulationsmodell wurde
mit monatlichen Klimatologien der Lufttemperaturen, der Windschubspannungen und
der Frischwasserflüsse angetrieben. Um den Einfluß von kurzperiodischen atmosphä-
rischen Störungen auf den Ozean zu repräsentieren, wurden den klimatologischen
Frischwasserflüssen stochastische, zeitlich weiße und räumlich kohärente, Anomalien
überlagert.
Das Modell reagiert auf diesen Antrieb mit einer erhöhten Variabilität im Zeitbe-
reich von Dekaden im Nordatlantik, die sich am ståirksten in der Wärmeabgabe des Oze-
ans an die Atmosph¿ire, in der mittleren Meridionalzirkulation des Atlantiks sowie im
Salzgehalt der oberflächennahen Schichten des Nordatlantiks und der Labradorsee
manifestiert. Ein Großteil dieser erhöhten Variabilität kann durch die Integration der
zeitlich weißen Frischwasserflußanomalien in der Labradorsee und ihre advektive
Dämpfung beschrieben werden. Der Dämpfungsterm des Integrationsprozesses und
damit die charakteristische Zeitskala der Variabilität sind durch die mittlere Ver-
weildauer eines Wasserpartikels in den oberflächennahen Schichten der Labradorsee im
Modell gegeben. Sie werden durch die topographischen und hydrographischen Eigen-
schaften dieses Gebietes bestimmt und lassen sich im Modell mit etwa 10 Jahren
abschätzen.
In einer Reihe von Sensitivitätsexperimenten wurde die Bedeutung des lokalen
Frischwasserflußantriebs der Labradorsee als Quelle der nordatlantischen Variabilität im
Zeitbereich von Dekaden im LSG-Modell bestätigt und die Details der Ausbreitung der
durch die Frischwasserflußintegration erzeugten Salzgehaltsanomalien untersucht. Es
zeigte sich, daß der beschrieben Mechanismus ein hochgradig komplexes und nichtli-
neares Phänomen darstellt, dessen Entwicklung stark vom momentanen Zustand des
Systems abhängt.