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Abstract:
In den Jahren 1940 — 1944 hat der eine von uns (Rajewsky), zum Teil mit seinen Mitarbeitern Dorneich und Schraub, Radium- und Röntgenbestrahlungen an weißen Mäusen durchgeführt, die den Zweck hatten, den Mechanismus und die Effekte der Ganzkörper-Bestrahlung zu untersuchen. Als Testreaktion wurde in erster Linie die Verkürzung der Lebenszeit der Tiere in Abhängigkeit von der Größe der gesamten verabreichten Dosis und von der Dosisleistung verwendet. Auch andere Bestrahlungseffekte wurden der Untersuchung unterworfen (Krebserzeugung, Blutbildveränderungen).
Hiervon sind in Zusammenhang mit der vorliegenden Mitteilung folgende Resultate von Wichtigkeit: 1. Bei einmaliger Ganzkörper-Bestrahlung der weißen Maus betrug im Dosisbereich von etwa 1200 r bis 12000 r bei allen Tieren die mittlere Überlebenszeit nach der Bestrahlung 3,5 Tage („3,5-Tage-Effekt").
2. Beträgt die applizierte Dosis mehr als etwa 12000 r, so beginnt eine erneute Verkürzung der Lebensdauer. Bei 16000 r ergab sich seinerzeit eine Überlebenszeit von
2,7 Tagen.
3. Beträgt die applizierte Dosis weniger als die für die Erzielung des „3,5-Tage-Effektes" notwendigen 1200 r, so steigt die Lebensdauer der Tiere schnell an. Jedodi wirkt auch eine Dosis von 250 r in hohem Maße lebensverkürzend.
4. In einer besonderen Versuchsserie wurde die mittlere Überlebenszeit bei Dauerbestrahlung in Abhängigkeit von der Dosisleistung ermittelt. Auch hier war ein dem „3,5-Tage-Effekt" entsprechender Konstanzbereich festzustellen, der den Dosisleistungsbereich von etwa 1000 r/Tag (0,72 r/Min.) bis über 6000 r/Tag (4,1 r/Min.) umfaßte. Eine mittlere Dosisleistung von 10 r/Tag (0,007 r/Min.) erwies sich schon als lebensverkürzend.