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Schlagwörter:
ecological risk assessment, ecosystem approach, charophytes, macrophytes, herbicides, lake
Zusammenfassung:
In Seen treten ebenso wie in Fließgewässern regelmäßig erhebliche Effekte auf, die es nach Umweltqualitätsnormen (UQN) nicht geben dürfte, auch wenn es im konkreten Fall keinen vernünftigen Zweifel an einem ursächlichen Zusammenhang mit diffusen Einträgen von Xenobiotika gibt (Krambeck 2019, 2020, Liess & vd Ohe 2005). Dass reale Risiken unterschätzt werden, ist darauf zurückzuführen, dass die regulatorisch zu postulierende Standardisierung von UQN und Reproduzierbarkeit von Effekten der Komplexität von Ökosystemen nicht gerecht werden kann. Die Notwendigkeit, diesen Widerspruch aufzulösen, ist imKontext mit Fließgewässern häufig thematisiert worden, das Problem bisher aber nicht gelöst, mit der Folge, dass Ziele wie Artenschutz mit über UQN definiertem Handlungsbedarf verfehlt werden. Es soll gezeigt werden, dass sich auf der Grundlage des geradebei Seen soliden Wissens um ökosystemare Zusammenhänge neue Wege der Erkennung und Interpretation von ökotoxikologischen Störungen eröffnen, sich daraus Möglichkeiten einer pragmatischen, d.h. an Plausibilität orientierten und auf sinnvolle Maßnahmen weisenden Risikobewertung ergeben und dass eine Rückkoppelung an regulatorische Routinen möglich ist.