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要旨:
Die Studie rekonstruiert die Institutionsgeschichte der Bibliotheca Hertziana – Max-Planck-Institut für Kunstgeschichte und des Kunsthistorischen Instituts in Florenz – Max-Planck-Institut in der Zeitspanne von der Gründung der Max-Planck-Gesellschaft im Jahr 1948 bis zum Ende der Präsidentschaft von Hubert Markl im Jahr 2002. Untersucht werden Überschneidungen und Differenzen bezüglich des Personalwesens, der Gegenstände kunstgeschichtlicher Untersuchung sowie deren Methodologie. Da beide Institute schon vor ihrer Eingliederung in die MPG als deutsche kunsthistorische Institute im Ausland existierten, wird auch ihre Vorgeschichte skizziert.
Die Geschichte der beiden Institute ist eng mit der Wissensgeschichte verwoben: Deshalb wird der soziale, ökonomische und kulturpolitische Kontext der Institutionsgeschichte auf einer epistemischen Ebene mit Fragen nach Kontinuität und Paradigmenwechsel in den kunstgeschichtlichen und kunstwissenschaftlichen Methoden verflochten. Durch die Fallbeispiele der Bibliotheca Hertziana und des Kunsthistorischen Instituts in Florenz sowie deren Verortung außerhalb Deutschlands wird die MPG-Geschichte damit zum Teil europäischer Zeitgeschichte und zugleich transnationaler Wissenschaftsgeschichte.
Auf der Suche nach Kontinuität und Brüchen werden verschiedene Arten von Periodisierung und Geschichtsdarstellung zusammengebracht: So wird beispielsweise nachgefragt, welche Wirkung der Faschismus auf die Forschungspolitik hatte, ob die Ansiedlung der deutschen Institute in Italien zu einer engeren Forschungskooperation zwischen den Ländern geführt hat, inwieweit die deutschen Institute eine Kulturbotschaftsfunktion hatten bzw. inwiefern die Wissenschaftspolitik auch die Außenpolitik beeinflusst hat.
Es werden auch methodengeschichtliche Fragen gestellt, etwa inwiefern die Vorgeschichte der MPG am Beispiel des Kunsthistorischen Instituts und der Bibliotheca Hertziana die Forschungsmethoden beeinflusst hat; ob es einen besonderen MPG-„Forschungsstil“ gibt und wenn ja, welches seine Spezifika sind; ob die beiden Institute ihrer Zeit voraus waren oder nicht; welche Art von Kunstgeschichte dort praktiziert wurde und ob sie mit anderen Disziplinen in den Dialog getreten sind. Die Kontextualisierung von Wissens- und der Zeitgeschichte bildet die zentrale Ebene bei der Frage, wie sich die zwei Institute im nationalen und internationalen Kontext integrieren.