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Abstract:
In der hochschulpolitischen Diskussion wird vielfach davon ausgegangen, daß mit den stark gestiegenen Studentenzahlen und einer entsprechend gewachsenen Lehrbelastung für die Professoren immer weniger Zeit zur Forschung bleibt. Dies trifft, wie sich empirisch zeigen läßt, nicht zu. Die Professoren haben mehrere Wege gefunden, um ihren zeitlichen Lehraufwand zu reduzieren: insbesondere eine "Rationalisierung" der eigenen Lehrtätigkeit sowie die verstärkte Einbeziehung der
Mitarbeiter in die Lehre.
Obwohl so der zeitliche Verdrängungsdruck auf die Forschung neutralisiert werden konnte, bleiben die Professoren aufgrund eines deutlich höheren Anspruchsniveaus mit der für die Forschung verfügbaren Zeit
unzufrieden. Sie wollen mehrheitlich allerdings auch keine organisatorische Differenzierung von Lehre und Forschung, sondern halten am Status quo der Einheit von Lehre und Forschung fest, weil keiner von ihnen weiß, ob er nicht zu den Verlierern einer Neuregelung gehören könnte.