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  The longitudinal investigation of infants' attentional control and its associations with self-regulatory functions in toddlerhood and maternal mental distress

Tu, H.-F. (2023). The longitudinal investigation of infants' attentional control and its associations with self-regulatory functions in toddlerhood and maternal mental distress. PhD Thesis, University of Leipzig, Germany.

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Tu, Hsing-Fen1, Author                 
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1Department Neurology, MPI for Human Cognitive and Brain Sciences, Max Planck Society, ou_634549              

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Free keywords: Attention, eye-tracking paradigm, infancy, perinatal mental health
 Abstract: Aufmerksamkeit ist eine wichtige kognitive Operation, die mehrere Prozesse betrifft, zu welchen Konzentration, Orientierung, Filterung und Verarbeitung von Inputs, das Aufrechterhalten des Fokus und endogene Kontrolle gehören (Colombo, 2001; Hendry et al., 2019). Es wird angenommen, dass Aufmerksamkeit die Allokation von kognitiven Ressourcen, die Priorisierung und Aktualisierung eintreffender Informationen und die Regulierung von Verhalten in der frühkindlichen Entwicklung unterstützen kann (Colombo et al., 2011; Esterman & Rothlein, 2019). Die Fähigkeit zur Steuerung von Aufmerksamkeit in frühen Jahren wird häufig als entscheidend für die spätere Entwicklung von Selbstregulation angesehen (Posner et al., 2016; Rueda, Posner, et al., 2005), welche verbunden ist mit der akademischen Leistung und Lernleistung im späteren Leben (Best et al., 2011; Morgan et al., 2019). Beeinträchtigungen von Aufmerksamkeit und Selbstregulation sind oft mit neurologischen Entwicklungsstörungen verbunden, wie beispielsweise einer Aufmerksamkeitsdefizits- oder einer Hyperaktivitätsstörung (Barkley, 1997; Sjöwall et al., 2013; Sonuga-Barke et al., 2010) oder einer Autismus-Spektrum-Störung (Gilotty et al., 2002; Matson et al., 2013; Samson et al., 2014). Der Blick nach vorn – vom Säugling zum Kleinkind Die Entwicklungsliteratur verlässt sich zur Messung der Aufmerksamkeitssteuerung stark auf die Messung unterschiedlichen Blickverhaltens (Bornstein, 1985; Colombo et al., 1999; Gredebäck et al., 2009). Verschiedene Parameter des Blickverhaltens wurden verwendet, um unterschiedliche Aspekte der Aufmerksamkeitssteuerung zu erfassen, wie beispielsweise die Latenz der Ausrichtung zu Stimuli (Pyykkö et al., 2020), die Blickdauer auf Stimuli (Johansson et al., 2015) oder die Verarbeitungsgeschwindigkeit visueller Stimuli (Blankenship et al., 2019). Obwohl berichtet wurde, dass verschiedene Aspekte der Entwicklung der Aufmerksamkeitssteuerung über die ersten 2 Lebensjahre stabil sind (Brandes-Aitken et al., 2019; Colombo et al., 2004; Rose & Feldman, 1987; Rose et al., 2001), basieren die meisten Ergebnisse auf einem einzelnen und kurzen Beobachtungszeitraum (z. B. 5 Minuten). In dieser Arbeit wird eine datengetriebene Methodik eingesetzt, um einen longitudinalen Datensatz zu untersuchen, der Daten zum Blickverhalten im Alter von 6, 10 und 18 Monaten enthält. Auf diese Weise sind wir im Stande, Entwicklungsänderungen der Aufmerksamkeitssteuerung aus verschiedenen Perspektiven zu beobachten. Vor allem konnte auf diese Weise eine stabile und robuste Messgröße identifiziert und etabliert werden, die verwendet werden kann, um zu anderen Variablen in Bezug gesetzt zu werden, beispielsweise in der vorliegenden Arbeit zur Selbstregulation und zur mütterlichen psychischen Gesundheit. Aufmerksamkeit im Säuglingsalter wird oft als Frühindikator oder Prädiktor für Selbstregulationsfunktionen genutzt. Selbstregulationsfunktionen wiederum, häufig unter Betonung von Effortful Control und exekutiven Funktionen (Posner & Rothbart, 2000; Rothbart & Rueda, 2005; Rothbart, Sheese, et al., 2011), korreliert mit individuellen akademischen Leistungen, der Lebenszufriedenheit und dem Arbeitsmarkterfolg (Ahmed et al., 2019; Best et al., 2011; Brock et al., 2009; Morgan et al., 2019). Es wurde vorgeschlagen, dass Aufmerksamkeit grundlegend für die Entwicklung von Selbstregulationsfunktionen ist (Colombo & Cheatham, 2006; Posner & Rothbart, 2009; Rueda, Posner, et al., 2004). Auf dieser Basis haben mehrere jüngere Studien einen positiven Zusammenhang zwischen Aufmerksamkeit und Selbstregulation in den frühen Lebensjahren festgestellt (Blankenship et al., 2019; Cuevas & Bell, 2014; Geeraerts et al., 2019; Papageorgiou et al., 2014). In der vorliegenden Arbeit wurde die Literatur gesichtet, die diesen Zusammenhang aufstellt, und die Gesamtevidenz geprüft. Obwohl zwar empirische Hinweise darauf existieren, die diese Feststellung unterstützen, sind die Ergebnisse nicht konsistent. Des Weiteren werden basierend auf den gleichen Annahmen experimentelle Ergebnisse präsentiert, welche den Zusammenhang zwischen Messgrößen der Aufmerksamkeit im Säuglingsalter (auf Basis der datengetriebenen Methodik) und der Selbstregulationsfunktionen im Alter von 18 und 30 Monaten untersuchen. Die vorliegenden Resultate, ebenso wie der Literaturüberblick unterstützen die Behauptung eines Zusammenhangs zwischen Aufmerksamkeit und Selbstregulation nicht, zumindest nicht im Kleinkindalter. Der Blick zurück – vom Säugling zu Schwangerschaft und Kindheit der Mutter Vor dem Hintergrund der Wichtigkeit von Aufmerksamkeit im Säuglingsalter und der zuvor beschriebenen Rolle in der späteren Entwicklung haben Studien zu Säuglingsalter und Kindheit versucht, diejenigen Risikofaktoren zu identifizieren, welche die Aufmerksamkeitsentwicklung beeinträchtigen könnten. Dies legt den nachträglichen Fokus der Betrachtung auf die In-Utero-Periode und sogar Kindheitserfahrungen der Mutter. Es existieren substantielle Hinweise darauf, dass mütterliche Stressfaktoren kortikale und subkortikale Verknüpfungen von Säuglingen beeinflussen (Rifkin-Graboi et al., 2013; Scheinost et al., 2020) und negative Auswirkungen auf die kognitive Entwicklung von Kindern haben kann (Keim et al., 2011; Kingston et al., 2015; Laplante et al., 2004; Tarabulsy et al., 2014). Des Weiteren wurde in jüngeren Studien berichtet, dass negative mütterliche Kindheitserfahrungen einen kumulativen Effekt auf die mütterliche psychische Gesundheit haben kann (Sacchi et al., 2020; Weltz et al., 2016) und wiederum zu strukturellen Konsequenzen für die neuronale Entwicklung in-utero führen kann (Andescavage et al., 2017; Moog et al., 2018). Im Einklang mit diesen Ergebnissen haben mehrere umfangreiche Studien einen negativen Zusammenhang zwischen mütterlichem Stress und Kindheitstraumata, aufmerksamkeitsbezogenen Problemen (Ross et al., 2020; Wang & Dix, 2017), Aufmerksamkeitsdefizits-/Hyperaktivitätssymptomen (Moon et al., 2021; Mulraney et al., 2019; Vizzini et al., 2019) und einem erhöhten Autismusrisiko (Roberts et al., 2013) ihrer Kinder gezeigt. Obgleich eine umfangreiche Literatur zeigt, dass mütterlicher Stress die Aufmerksamkeit von Kindern beeinflusst, sind die zugrundeliegenden Mechanismen weiterhin unbekannt. In der vorliegenden Arbeit wurden die theoretischen Erklärungsansätze und die empirische Beweislage zum Zusammenhang von mütterlichen Stressfaktoren und Aufmerksamkeit des Nachwuchses untersucht. Im nächsten Schritt wurden, um ein besseres Verständnis für die zugrundeliegenden Mechanismen zu entwickeln, verschiedene Aspekte der mütterlichen psychischen Gesundheit (z. B. depressive Symptome, Symptome von Angstgefühlen und negative mütterliche Kindheitserfahrungen) und ihr Zusammenhang mit der Aufmerksamkeit von Säuglingen untersucht, basierend auf der gleichen Stichprobe anhand der Aufmerksamkeitsmessgrößen und unter Hinzufügen mütterlichen Daten von der Schwangerschaft bis 12 Monate nach der Geburt. Im Gesamten behandelt die vorliegende Arbeit drei Hauptthesen, welche in zwei verbundenen Veröffentlichungen untersucht werden. Erstens wurde die Entwicklung von Aufmerksamkeit im Alter von 6, 10 und 18 Monaten unter Verwendung von etwa 0,5 Millionen Fixierungen von Eye-Tracking-Messungen untersucht und mittels einer datengetriebenen Methode analysiert. Nach der Entwicklung von stabilen und robusten Aufmerksamkeitsmessgrößen, wurde das zweite Ziel umgesetzt, den Zusammenhang mit Selbstregulationsfunktionen zu untersuchen. Drittens wurde unter Verwendung der robusten Aufmerksamkeitsmessgrößen untersucht, ob rückblickend negative mütterliche Kindheitserfahrungen und mütterliche Stressfaktoren während der Schwangerschaft die Aufmerksamkeit von Säuglingen beeinflussen (Tu et al., 2021). Im Ergebnis zeigt sich (1) ein hoher Grad an Stabilität und interne Konsistenz zweier Aspekte der Aufmerksamkeitssteuerung von 6 bis 18 Monaten unter Verwendung einer datengetriebenen Methodik; (2) die Abwesenheit eines signifikanten Zusammenhangs zwischen Aufmerksamkeitssteuerung im Säuglingsalter und Selbstregulation im Kleinkindalter, welche eine weithin angenommene Verbindung zumindest im Kleinkindalter nicht bestätigt; und (3) einen signifikanten Einfluss von mütterlichen psychologischen Stressfaktoren, die in Verbindung zu negativen mütterlichen Kindheitserfahrungen stehen, auf die dauerhafte Aufmerksamkeit von Säuglingen. Zusammenfassend bietet die vorliegende Arbeit tiefere Einblicke in die Entwicklung von Aufmerksamkeit im Säuglingsalter und trägt zu einer wachsenden Literatur bei, die nahelegt, dass Prävention und Intervention sowohl für Mütter als auch für Säuglinge bereits vor der Schwangerschaft ansetzen sollten. Gleichzeitig zeigt die vorliegende Arbeit auf, dass das Forschungsfeld dringend weitere Untersuchungen zu den Entwicklungspfaden benötigen, die zu Selbstregulation führen. Dies unterstreicht die mehrstufige Natur von Entwicklungsprozessen. Zum jetzigen Zeitpunkt besteht nur wenig Evidenz, dass Aufmerksamkeit im frühen Säuglingsalter stark und auf besondere Weise mit Selbstregulation in der Kindheit in Zusammenhang stünde. Eine Theoriebasis und überprüfbare Modelle, die spezifisch für die Bewertung von früh entstehenden Grundlagen der Selbstregulation entwickelt werden, wären essenzielle Modelle, die der Komplexität der Aufgabe gerecht werden können.

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Language(s): eng - English
 Dates: 2023-07-062023-07-20
 Publication Status: Published online
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 Publishing info: University of Leipzig, Germany
 Table of Contents: -
 Rev. Type: -
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 Degree: PhD

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