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Zusammenfassung:
Alopecurus myosuroides Huds. (Ackerfuchsschwanz) gehört zu den problematischten Ungräsern West- und Nordeuropas. Herbizidresistenzen, z.T. gegen Herbizide unterschiedlicher Wirkmechanismen, wurden bei Ackerfuchsschwanzbiotypen aus 14 europäischen Ländern, sowie aus der Türkei und aus Israel beschrieben. Bei einem Großteil dieser Fälle handelt es sich um Resistenzen gegen Hemmer der Acetyl-CoA-Carboxylase (ACCase), die bei Ackerfuchsschwanz durch sieben unterschiedliche Nukleotidpolymorphismen hervorgerufen werden können. Jedoch ist die Intensität mit der die Wirkstoffe von Resistenz betroffen sind von den Allelen der ACCase abhängig, sodass einige Wirkstoffe die betroffenen Biotypen trotz Mutationen besser kontrollieren können als andere. Um das Verständnis der Resistenzselektion besser zu verstehen und nachhaltig mit den verfügbaren Wirkstoffen umgehen zu können, wurde der Selektionseffekt von fünf ACCase- Wirkstoffen (Clodinafop, Pinoxaden, Propaquizafop, Cycloxydim und Clethodim) auf fünf Biotypen mit unterschiedlichen Mutationszusammensetzungen im Gewächshausbiotest untersucht. In Abhängigkeit von Biotyp und Resistenzallel traten unterschiedliche Resistenzmuster auf. So überlebten beispielsweise 100 von 100 Individuen eines Biotyps mit dem Haplotyp Leu-1781 eine Behandlung mit Clodinafop, während jeweils 91, 90 und 61 Individuen eine Behandlung mit Propaquizafop, Cycloxydim bzw. Pinoxaden überlebten. Um diese Unterschiede hinsichtlich der Selektion verschiedener Mutationen des ACCase-Gens zu untersuchen, wurde die DNA aller getesteter Individuen mittels der third-generation sequencing Technologie von Oxford Nanopore analysiert. Die Ergebnisse weisen darauf hin, dass eine differenzierte Betrachtung des Selektionsdrucks bei der alternierenden Anwendung von Wirkstoffen zur Verlangsamung der Resistenzevolution beitragen kann.