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Abstract:
Der Artikel gibt eine Übersicht über die neurophysiologischen Grundlagen normaler und aphasischer Sprachverarbeitung. Es werden ereigniskorrelierte Hirnpotentialstudien dargestellt, die systematisch die Verarbeitung von phonologischer, semantischer und syntaktischer Information untersuchen. Verschiedene ereigniskorrelierte Hirnpotential-Komponenten (EKP) signalisieren die einzelnen Verarbeitungsaspekte: phonologische Verarbeitung kann mittels der sogenannten Mismatch Negativity (MMN9) untersucht werden, semantische Prozesse sind durch eine Negativierung im EKP um die 400 ms nach der Wortpräsentation gekennzeichnet (N400), während die syntaktische Verarbeitung durch eine frühe Komponente um die 200 ms (ELAN) und eine späte Komponente um die 600 ms (P600) signalisiert wird. Die bei Hirngesunden zu beobachtenden EKP-Komponenten variieren als Funktion von Hirnläsionen und können somit als Indikator für die Störung oder den Verlust bestimmter Aspekte der Sprachverarbeitung dienen. (Orig.).