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Schlagwörter:
Schlaganfall; Telemedizin; Stroke Unit; Qualität; Thrombolyse
Zusammenfassung:
Telemedizinische Anwendungen mit klinischer Untersuchung des Patienten über Videokonferenz und Fernbefundung der zerebralen Schnittbildgebung haben verbreitete Nutzung in der akuten Schlaganfallversorgung insbesondere in Regionen mit unzureichenden neurologischen Behandlungseinrichtungen gefunden. Wissenschaftliche Untersuchungen haben die Zuverlässigkeit der neurologischen Fernuntersuchung bestätigt und die Indikation für die systemische Lysetherapie kann über Telekonsile mit entsprechenden technischen Qualitätsstandards sicher gestellt werden. Eine Verbesserung klinischer Behandlungsergebnisse konnte bisher aber nur gezeigt werden, wenn die Telemedizin in das Konzept der Stroke Unit mit spezialisierten Schlaganfalleinheiten und entsprechenden Qualitätsstandards eingebettet wurde. Außerhalb eines derartigen integrierten Konzeptes ist ein klinisches Benefit nicht nachgewiesen. Forschungsbedarf besteht im Bereich der Kosteneffizienz, des Qualitätsmanagements und der Implementierung weiterer technologischer Innovationen. Der Einsatz der Telemedizin in der Prävention, prähospitalen Schlaganfallversorgung, Rehabilitation und ambulanten Nachsorge ist nicht ausreichend untersucht und bedarf einer konsequenten wissenschaftlichen Evaluation.