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Zeitschriftenartikel

Vom Experiment zur Praxis: Wie moralische Argumente wirtschaftliche Selbstinteressen beeinflussen

MPG-Autoren
/persons/resource/persons41294

Schröder,  Martin Georg
Institutioneller Wandel im gegenwärtigen Kapitalismus, MPI for the Study of Societies, Max Planck Society;

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KZfSS_63_2011_Schröder.pdf
(Verlagsversion), 536KB

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Zitation

Schröder, M. G. (2011). Vom Experiment zur Praxis: Wie moralische Argumente wirtschaftliche Selbstinteressen beeinflussen. Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie, 63(1), 61-81. doi:10.1007/s11577-011-0129-2.


Zitierlink: https://hdl.handle.net/11858/00-001M-0000-0012-3F8B-D
Zusammenfassung
Wie beeinflussen moralische Argumente wirtschaftlich selbstinteressiertes Handeln? Laborexperimente von Verhaltensökonomen untersuchen dies, doch ihre zentralen Ergebnisse wurden noch nicht in der Praxis getestet. Ein Forschungsprojekt rekonstruierte anhand von Fallstudien, wie moralische Argumente in Diskussionen um Produktionsverlagerung wirtschaftliche Selbstinteressen beeinflussen. Es zeigte sich, dass moralisches Verhalten, welches im Diktator- Ultimatum- und Kollektivgutspiel nachgewiesen wird, auch reales wirtschaftliches Handeln beeinflusst. Menschen verzichten auf die Maximierung ihres materiellen Nutzens, um moralischen Verhaltensregeln zu entsprechen. Statt strikter materieller Nutzenmaximierung verhalten sie sich reziprozitär. Die Ergebnisse verhaltensökonomischer Experimente, aber auch die Rekonstruktion wirtschaftlichen Handelns, verweisen somit auf ein Akteursmodell, das Gegenseitigkeit und auch gesellschaftliche Rolle beachtet und dadurch wirtschaftliches Handeln in vielen Situationen präziser erklärt als bisher vorherrschende Modelle. Dieses Modell wiederum in Laborexperimenten zu testen, wird aufgrund der Ergebnisse dieses Artikels nahegelegt.
How do moral arguments influence economic self-interests? Behavioral economists try to answer this question using experiments, but their central results have not yet been tested in real economic life. A research project therefore reconstructed how moral arguments influenced economic self-interests in case studies of discussions about relocation. The results indicate that an orientation towards morality, as in the dictator- ultimatum- and collective goods game, also seems to influence how interests are defined and pursued in real economic life. Instead of maximizing economic self-interest, actors behave reciprocally. Results of behavioral experiments as well as the observation of case studies of economic behavior therefore hint towards economic actors that are influenced by reciprocity and social roles. This allows for a more precise understanding of economic behavior in many situations. Testing this in experiments of behavioral economics is in turn advocated based on the results of this article.