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EG-Sozialpolitik nach Verflechtungsfalle und Entscheidungslücke: Bewertungsmaßstäbe und Entwicklungstrends

MPG-Autoren
/persons/resource/persons41171

Falkner,  Gerda
Problemlösungsfähigkeit der Mehrebenenpolitik in Europa, MPI for the Study of Societies, Max Planck Society;

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Zitation

Falkner, G. (2000). EG-Sozialpolitik nach Verflechtungsfalle und Entscheidungslücke: Bewertungsmaßstäbe und Entwicklungstrends. Politische Vierteljahresschrift, 41(3), 279-301. doi:10.1007/s11615-000-0039-9.


Zitierlink: https://hdl.handle.net/11858/00-001M-0000-0012-5524-7
Zusammenfassung
Bis in die 1990er Jahre befand sich die EG-Sozialpolitik infolge weitestgehender Einstimmigkeitserfordernisse in einer ‚Politikverflechtungsfalle’ (Fritz W. Scharpf), die noch durch eine, korporatistische Entscheidungslücke’ (Wolfgang Streeck) ergänzt wurde. Der Maastrichter Vertrag brachte allerdings signifikante Neuerungen in Hinblick auf Handlungskompetenzen, Mehrheitsvoten und die korporatistische Einbeziehung der Sozialpartnerverbände. Dass diese Potenziale entgegen vielfachen Erwartungen auch praktisch zur Anwendung kamen, heißt allerdings noch nicht, dass die Problemlösungskapazität der EG-Sozialpolitik schon zufrieden stellend wäre. Dieser Beitrag analysiert unterschiedliche Beurteilungsmaßstäbe dafür und zeigt auf, dass die ‚soziale Dimension‘ bei Anwendung von inhaltlich vergleichsweise eng definierten Ansprüchen mittlerweile besser abschneidet, als oft erwartet wurde (Schließung akuter arbeitsrechtlicher Lücken; Kommissionsvorschläge im Vergleich zu Ratsbeschlüssen). Noch tut die Union allerdings wenig, um marktinduziertem Druck auf soziale Standards in den Mitgliedstaaten entgegenzuwirken. Bislang kaum ernsthaft diskutiert wurde auch die Nützung jener Potenziale für sozialgestaltende Politik auf supranationaler Ebene, die heute angesichts offener Märkte in den Mitgliedstaaten immer weniger bestehen. Als Entwicklungstrend zeichnet sich in allerjüngster Zeit eine völlig neue Rolle für die EG-Sozialpolitik im 21. Jahrhundert ab: als Motor und zugleich Korsett für auf nationaler Ebene entschiedene Reformen.
Until the 1990s, eC social policy was characterised by a joint-decision trap (Fritz W. Scharpf) characterized by a joint decision trap and a concomitant ‘corporatist decision gap’ (Wolfgang Streeck). The Maastricht Treaty, however, brought significant innovation in terms of EC competencies, majority voting, and corporatist decision patterns. The fact that some of these potential improvements have actually been put into practice — surprisingly for many — does not, however, mean that the problem solving capacity of the EC in social policy is satisfying. This article analyses several quite different yardsticks and shows that the ‘social dimension’ is more successful than was often expected, in the light of the less ambitious standards (closing labour law gaps induced by the Internal Market; Commission proposals compared to Council decisions). By contrast, the EC does little to fight devaluative pressures on the national social standards, and it does not yet make use of the specific potential for improvements in social policy which nowadays tends to exist on the supranational level rather than on the national one. Very recently, however, there has been a trend towards a new role for EC social policy in the 21st century: as a catalyst and, at the same time, corset for reforms decided upon at the national level.