Abstract
Sprachfamilie S-Amerikas, die im südl. Amazonas- sowie im Rio-de-la-Plata-Becken verbreitet ist und den größten Zweig der Tupí-Sprachfamilie bildet. Zu den rd. 20 T.-G.-Sprachen (gesprochen von 45 ethn. Gruppen) gehören u. a. Guaraní, Chiriguano, Guajajara, Kayabi und Tupí i. e. S. Die T.-G.-Sprachen sind die bekannteste Sprachfamilie des südamerikan. Tieflands. Erste Beschreibungen von jesuit. Missionaren, u. a. ANTONIO RUIZ DE MONTOYA (*1585, †1652) und J. DE ANCHIETA, stammen aus dem 16. und 17. Jh.
T.-G.-Sprachen sind morphologisch i. A. gemäßigt agglutinierend (wenige Präfixe, deutlich mehr Suffixe bzw. enklit. Partikel). Die Nomen-Verb-Unterscheidung ist nur schwach ausgeprägt, z. B. kennen auch Nomina Tempuskennzeichnungen; die Präfixe für Person (Besitz) am Nomen und für die Kennzeichnung des Objekts am transitiven Verb sind ähnlich oder gleich; Nomina können ohne Kopula prädikativ gebraucht werden (»statische Verben«).