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Thesis

Das Überleben von Copepodeneiern nach Fischfraß

MPS-Authors
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Bartholmé,  Silvia
Department Ecophysiology, Max Planck Institute for Limnology, Max Planck Institute for Evolutionary Biology, Max Planck Society;

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Citation

Bartholmé, S. (2004). Das Überleben von Copepodeneiern nach Fischfraß. Diploma Thesis, Christian-Albrechts-Universität, Kiel.


Cite as: https://hdl.handle.net/11858/00-001M-0000-000F-DB59-F
Abstract
In der vorliegenden Arbeit wurde das Überleben von Subitan- und Dauereiern limnischer Copepodenarten nach Fischfraß untersucht. Während bekannt ist, dass Dauereier fraßresistent sind und für Subitaneier mariner Spezies ebenfalls Resistenzen gegen Verdauung nachgewiesen werden konnten, wurden in der vorliegenden Arbeit die ersten quantitativen Daten über das Überleben limnischer Subitan- und Dauereier nach Fischfraß erhoben. Dazu wurden eitragende calanoide Copepodenweibchen (Eudiaptomus gracilis, Eudiaptomus graciloides) und eitragende cyclopoide Copepodenweibchen (Cyclops abyssorum und Macrocyclops albidus) an ihre natürlichen Prädatoren, juvenile Barsche (Perca fluviatilis) bzw. Stichlinge (Gasterosteus aculeatus), verfüttert. Die Faeces wurden anschließend auf ausgeschiedene Eier untersucht. Es wurden vier verschiedene Versuchsansätze gewählt. Um die Ingestionsrate zu erhöhen, wurden die eitragenden Copepoden in einem ersten Versuch an die Fische verfüttert, nachdem diese 3 Tage gehungert hatten („nach Hunger“). Die Darmpassage dauerte daraufhin 17 bis 20 Stunden. Im zweiten Versuch bekamen die Fische, bevor und nachdem sie die eitragenden Copepoden gefressen hatten, natürliches Futter, das viele Daphnien enthielt („nach Futter“). In diesem Versuch dauerte die Darmpassage 3 bis 5 Stunden. Da überlebende Eier nach der Egestion mit den Faeces evt. in aphotische Zonen absinken, wurde im dritten Versuchsansatz das Überleben der Eier nach der Darmpassage und anschließender Inkubation unter Lichtausschluss untersucht („ohne Licht“). Ein weiterer Versuch sollte Erkenntnisse über die Fitness von E. gracilis- und E. graciloides- Nauplien erbringen, die im Eistadium den Verdauungstrakt der Fische durchlaufen hatten. Dazu wurden die Nauplien auf ihre Überlebensfähigkeit nach der Passage des Verdauungstakts im Vergleich zu Nauplien untersucht, die im Eistadium den Darmtrakt der Fische nicht passiert hatten. Die Untersuchungen der Faeces ergaben, dass große Teile der Subitan- und Dauereier optisch intakt wieder in den Faeces auftauchten, während die Copepodenweibchen und anderes Futter gut verdaut wurden. Aus den untersuchten Subitaneiern schlüpften nach der Passage des Verdauungstrakts und unter allen Versuchsbedingungen zu verschiedenen Anteilen Nauplien. Große Teile der Subitaneier waren also auch noch nach der Passage des Verdauungstrakts lebendig. Mit einem Schlüpferfolg zwischen 59% und 68% (E. gracilis), und 51% bis 59% (E. graciloides) waren die Eier der calanoiden Copepoden resistenter gegen Fischfraß als die Subitaneier der cyclopoiden Copepoden (C. abyssorum 14% bis 29% und M. albidus 10% bis 12%). Die Anteile ausgeschiedener Dauereier waren mit 83% bzw. 85% am höchsten. Die Ernährungssituation der Fische hatte nur bei C. abyssorum im Versuch „nach Hunger“ Einfluss auf das Überleben der Eier. Nach der langen Darmpassage („nach Hunger“) überlebten weniger Nauplien als nach der kurzen Passage des Verdauungstrakts. Auch unter Lichtausschluss schlüpften aus den E. gracilis- Eiern zu 38% und aus den E. graciloides- Eiern zu 42% Nauplien. Das Überleben der Nauplien, die aus Eiern geschlüpft sind, die im Eistadium von Fischen gefressen wurden, schien nicht beeinträchtigt zu sein. Aufgrund der vorgenommenen Untersuchungen konnte erstmals experimentell nachgewiesen werden, dass und in welchem Umfang Subitaneier von limnischen Copepoden die gesamte Passage des Verdauungstrakts von Fischen überleben können. Daraus kann man auf eine Überlebensstrategie gegen Fischfraß schließen, da so die Verluste verringert werden, die durch selektive Prädation der eitragenden und damit auffälligeren Copepodenweibchen entstehen. Die Erkenntnisse machen die rasche Besiedelung temporärer Gewässer durch Copepoden erklärbar. Darüber hinaus leisten sie einen Beitrag zur Aufklärung der Konkurrenzsituation zwischen Planktonkrebsen im See.