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Regulatorische Unsicherheit und private Standardisierung: Koordination durch Ambiguität

MPG-Autoren
/persons/resource/persons41160

Dobusch,  Leonhard
Projekte von Gastwissenschaftlern und Postdoc-Stipendiaten, MPI for the Study of Societies, Max Planck Society;

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Zitation

Dobusch, L., & Kapeller, J. (2012). Regulatorische Unsicherheit und private Standardisierung: Koordination durch Ambiguität. In P. Conrad, & J. Koch (Eds.), Steuerung durch Regeln (pp. 43-81). Wiesbaden: Gabler.


Zitierlink: https://hdl.handle.net/11858/00-001M-0000-0010-1F12-4
Zusammenfassung
Steuerung durch Regeln bedeutet den Versuch, fundamentale durch regulatorische Unsicherheit zu ersetzen und so die Handlungen verschiedener Akteure zu koordinieren. Eine Form von regulatorischer Unsicherheit sind dabei die jeder Regel inhärenten Ambiguitäten, die den Versuch Unsicherheit zu reduzieren zumindest teilweise konterkarieren. Am Beispiel privater Standardisierungsbemühungen im Bereich des Urheberrechts versucht sich der vorliegende Beitrag an einer Beantwortung der Frage nach dem Zusammenhang zwischen dem Ausmaß regulatorischer Unsicherheit und der Koordinationswirkung einer Regel. Hierzu wird die regulatorische Konversation rund um eine konkrete Regel – dem Creative-Commons-Lizenzmodul der „nicht-kommerziellen Nutzung“ – sowohl hinsichtlich ihres organisationalen Entstehungskontextes (Regelsetzung) als auch im Zusammenhang mit der Adoption und Diffusion dieser Regel (Regelanwendung) analysiert. Es zeigt sich dabei, dass regulatorische Unsicherheit nicht notwendigerweise zur Ineffektivität oder gar Dysfunktionalität von Regeln führen muss, sondern auch produktiv genutzt und als eine, der Koordination dienliche, Leerstelle interpretiert werden kann. Im Ergebnis trägt die Ambiguität der hier untersuchten Regel entscheidend zu ihrer Verbreitung sowie zur Effektivität ihrer Steuerungswirkung bei.
Implementing rules as a means of governance represents the attempt to replace fundamental uncertainty with regulatory uncertainty and thereby coordinate the conduct of different actors. One type of regulatory uncertainty is related to the ambiguities inherent in any rule, which, at least partially thwart the attempt to reduce uncertainty. Looking at private standardization efforts in the realm of copyright law, this paper investigates whether there is a relation between the degree of regulatory uncertainty and the coordination effect of a rule. More precisely, we analyze the regulatory conversation around a specific rule – the Creative Commons “non-commercial” license module – with regard to its organizational genesis (rule setting) as well as in relation to its adoption and diffusion (rule application). We find that regulatory uncertainty does not necessarily imply ineffectiveness or even dysfunctionality; rather, regulatory uncertainty can be used productively and thus be interpreted as a void or as a source of flexibility effectively supporting coordination. In the case under study, ambiguity contributed to standard diffusion as well as to the rule’s effectiveness in terms of governance.