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Poster

Subliminale Darbietung verkehrsrelevanter Information in Kraftfahrzeugen

MPS-Authors
/persons/resource/persons83919

Hahn S, Franz,  MO
Department Empirical Inference, Max Planck Institute for Biological Cybernetics, Max Planck Society;

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Citation

Staedtgen, M., Hahn S, Franz, M., & Spitzer, M. (2000). Subliminale Darbietung verkehrsrelevanter Information in Kraftfahrzeugen. Poster presented at 3. Tübinger Wahrnehmungskonferenz (TWK 2000), Tübingen, Germany.


Abstract
Durch moderne Bildverarbeitungstechnologien ist es möglich, in Kraftfahrzeugen bestimmte kritische Verkehrssituationen automatisch zu erkennen und den Fahrer zu warnen bzw. zu informieren. Ein Problem ist dabei die Darbietung der Ergebnisse, die den Fahrer möglichst wenig belasten und seine Aufmerksamkeit nicht durch zusätzliche Warnleuchten oder akustische Signale vom Verkehrsgeschehen ablenken soll. In einer Reihe von Experimenten wurde deshalb untersucht, ob subliminal dargebotene, das heißt nicht bewußt wahrgenommene, verkehrsrelevante Informationen verhaltenswirksam werden und zur Informationsübermittlung an den Fahrer genutzt werden können. In einem Experiment zur semantischen Bahnung konnte mit Hilfe einer lexikalischen Entscheidungsaufgabe gezeigt werden, daß auf den Straßenverkehr bezogene Worte schneller verarbeitet werden, wenn vorher ein damit in Zusammenhang stehendes Bild eines Verkehrsschildes subliminal präsentiert wurde. Auch bei parafovealer Darbietung der subliminalen Stimuli wurde eine Beschleunigung erzielt. In einer visuellen Suchaufgabe wurden in Bildern realer Verkehrssituationen Verkehrszeichen schneller entdeckt, wenn das Bild des Verkehrszeichens vorher subliminal dargeboten wurde. In beiden Experimenten betrug die Präsentationszeit für die Hinweisreize 17 ms, zusätzlich wurde durch Vorwärts- und Rückwärtsmaskierung die bewußteWahrnehmung verhindert. Diese Laboruntersuchungen zeigten, daß sich auch im Kontext des Straßenverkehrs Beschleunigungen der Informationsverarbeitung durch subliminal dargebotene Stimuli erreichen lassen. In einem dritten Experiment wurde die Darbietung eines subliminalen Hinweisreizes auf die Reaktionszeit beim Bremsen in einem realen Fahrversuch untersucht. Die Versuchspersonen (n=17) sollten so schnell wie möglich bremsen, wenn die Bremsleuchten eines im Abstand von 12-15 m voran fahrenden Fahrzeuges aufleuchteten. In 50 von insgesamt 100 Durchgängen wurde ein subliminaler Stimulus (zwei rote Punkte mit einem Zentimeter Durchmesser und zehn Zentimeter Abstand) 150 ms vor Aufleuchten der Bremslichter präsentiert. Die Darbietung erfolgte durch ein im Auto an Stelle des Tachometers integriertes TFT-LCD Display. Im Vergleich zur Reaktion ohne subliminalen Stimulus verkürzte sich die Reaktionszeit dadurch signifikant um 51 ms. In den beschriebenen Experimenten konnte gezeigt werden, daß die subliminale Darbietung verkehrsrelevanter Information auch in Kraftfahrzeugen verhaltenswirksam werden kann. In Zukunft könnte durch die Kombination der online-Bildverarbeitung im Kraftfahrzeug mit subliminaler Darbietung der Ergebnisse eine Erhöhung der Verkehrssicherheit und des Komforts erreicht werden.