Abstract
That social capital matters is an established fact in the social sciences. How different forms of social capital affect gender disadvantages in career advancement is less clear, however. Qualitative research suggests that women face disadvantages in project-based labor markets where recruitment practices are based on informal and personal networks. Focusing on a project-based type of labor market, namely the U.S. film industry, this study argues that women suffer from social closure and face severe career disadvantages when collaborating in cohesive teams. At the same time, gender disadvantages are reduced for women who build social capital in open networks with a higher degree of diversity and information flow. I test and demonstrate these assumptions using a large-scale longitudinal dataset containing full career profiles of more than 1.2 million performances by 101,090 film actors in 483,949 feature film productions between the years 1900−2010. In particular, I analyze career survival models and interaction effects between gender and different measures of social capital and information openness. The findings reveal that female actors have a higher risk of career failure than their male colleagues when affiliated in cohesive networks, but have better survival chances when embedded in open and diverse structures. This study contributes to the understanding of how and what type of social capital can be either a beneficial resource for otherwise disadvantaged groups or a constraining mechanism that intensifies gender differences in career advancement.
Sozialkapital stellt insbesondere auf projektorientierten Arbeitsmärkten eine wichtige Erfolgsressource dar. Auf die Frage, wie verschiedene Formen der sozialen Einbettung auf geschlechtsspezifische Erfolgsungleichheiten wirken, gibt es jedoch bislang keine eindeutige Antwort. Bisherige Einzelfalluntersuchungen legen nahe, dass Frauen besonders dann benachteiligt sind, wenn Rekrutierungspraktiken in hohem Maße auf informellen und auf persönlichen Netzwerken beruhen. Am Beispiel eines projektorientierten und durch informelle Rekrutierung gekennzeichneten "Winner-take-all"-Arbeitsmarktes – der US-Filmbranche – wird argumentiert, dass Frauen besonders dann Benachteiligungen erfahren, wenn sie ihre Karriere häufiger in engmaschigen, stark kohäsiven Teams aufbauen. Dagegen können sie Benachteiligungen deutlich reduzieren, wenn sie sich häufiger in Projektteams bewegen, die sich durch offene Netzwerkstrukturen und breite Erfahrungshintergründe auszeichnen. Auf Basis von Ereignisdatenanalysen und der Untersuchung vollständiger Karriereprofile von 101.090 US-Filmschauspielern in 483.949 Spielfilmproduktionen mit mehr als 1,2 Millionen Engagements testet der Beitrag diese Argumentation und zeigt – anhand diverser Indikatoren zur Messung von Teamkohäsion, Kollaborationshäufigkeit, Informationszugang und -vielfalt –, dass kohäsive Netze geschlechtsspezifische Karriereungleichheiten verstärken, während offene Netzwerke Benachteiligungen deutlich reduzieren. Vermutlich sind der in diesen Netzen höhere Informationsfluss und vor allem die Diversität der geteilten Informationen entscheidende Faktoren, die geschlechtstypische Benachteiligungen aufheben können. Diese Studie erweitert das Verständnis darüber, wie und unter welchen Bedingungen Sozialkapital zu einer vorteilhaften Ressource für benachteiligte Gruppen wird, und wann es beschränkende, Benachteiligungen intensivierende Wirkungen entfaltet.