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Vortrag

Diffusionsgewichtete Bildgebung des Sprachnetzwerks bei hörgeschädigten Patienten

MPG-Autoren
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Anwander,  Alfred
Department Neuropsychology, MPI for Human Cognitive and Brain Sciences, Max Planck Society;

/persons/resource/persons19643

Friederici,  Angela D.
Department Neuropsychology, MPI for Human Cognitive and Brain Sciences, Max Planck Society;

Hahne,  Anja
Department Neuropsychology, MPI for Human Cognitive and Brain Sciences, Max Planck Society;

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Zitation

Finkl, T., Anwander, A., Friederici, A. D., Gerber, J., Mainka, A., Mürbe, D., et al. (2013). Diffusionsgewichtete Bildgebung des Sprachnetzwerks bei hörgeschädigten Patienten. Talk presented at 30. Wissenschaftliche Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Phoniatrie und Pädaudiologie e. V. Bochum, Germany. 2013-09-20 - 2013-09-22.


Zitierlink: https://hdl.handle.net/11858/00-001M-0000-0014-5FA7-F
Zusammenfassung
Hintergrund: Hörgeschädigte Patienten, die im Erwachsenenalter ein Cochlea Implantat (CI) erhalten, zeigen nach Implantation unterschiedliche Erfolge beim Sprachverstehen, wobei prälingual ertaubte Patienten in der Regel ein schlechteres Sprachverständnis entwickeln als postlingual Ertaubte. Um Faserverbindungen zwischen sprachverarbeitende Zentren zu visualisieren, wurde die auf der Magnetresonanztomographie (MRT) basierende diffusionsgewichtete Bildgebung (DTI) bereits erfolgreich eingesetzt. Im Bereich der auditorischen Verarbeitung konzentrierten sich DTI-Studien bisher jedoch überwiegend auf Unterschiede zwischen Normalhörenden und Hörgeschädigten. Da jedoch für erfolgreiche Sprachverarbeitung nicht nur die Integrität der Hörbahn, sondern auch die des sprachassoziierten Netzwerks relevant ist, untersuchten wir den Zusammenhang zwischen prä- versus postlingualer Ertaubung und Faserverlauf der für die Sprachverarbeitung wichtigen Bahnen. Material und Methoden: Je zwei prä- bzw. postlingual ertaubte, erwachsene Patienten (3 Frauen, Durchschnittsalter prälingual 26,5 J., postlingual 48,5 J.) nahmen an der Studie teil, wobei alle vier Patienten eine langjährige bilaterale Hörschädigung aufweisen. Von jedem Patienten wurden mittels MRT ein T1- sowie ein diffusionsgewichteter Datensatz erhoben und mit einer VOI-Analyse (voxel of interest) traktographisch ausgewertet. Ergebnisse: Alle Patienten wiesen in der T1- Bildgebung intrakraniell regelrechte morphologische Befunde auf. Im DTI zeigte sich bei den prälingual ertaubten Patienten eine deutliche Verkürzung des linken Fasciculus arcuatus sowie ein schwach ausgebildeter linker Fasciculus uncinatus. Diskussion: Diese Ergebnisse bestätigen die tragende Rolle der beiden Fasciculi bei der Sprachverarbeitung und unterstreichen die Bedeutung einer sensiblen Phase für den Spracherwerb im frühen Kindesalter, in welcher sich das sprachverarbeitende Netzwerk ausbildet. Wie wir mittels DTI zeigen konnten, kommt es bei fehlendem auditivem Input in prälingual ertaubten Patienten zu einer Restrukturierung der neuronalen Verbindungen, wodurch die Entwicklung eines Sprachverstehens mit CI im Erwachsenenalter erschwert wird. Somit birgt das DTI ein hohes diagnostisches Potential, um bereits vor Implantation auf mögliche Schwierigkeiten beim Erwerb eines Sprachverstehens mit CI hinzuweisen.