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Forschungspapier

Challenging Varieties of Capitalism's Account of Business Interests: The New Social Market Initiative and German Employers' Quest for Liberalization, 2000–2014

MPG-Autoren
/persons/resource/persons129842

Kinderman,  Daniel
Projekte von Gastwissenschaftlern und Postdoc-Stipendiaten, MPI for the Study of Societies, Max Planck Society;
Department of Political Science & International Relations, University of Delaware, USA;

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Zitation

Kinderman, D. (2014). Challenging Varieties of Capitalism's Account of Business Interests: The New Social Market Initiative and German Employers' Quest for Liberalization, 2000–2014. MPIfG Discussion Paper, 14/16.


Zitierlink: https://hdl.handle.net/11858/00-001M-0000-0024-36AE-3
Zusammenfassung
Do employers in coordinated market economies (CME’s) actively defend the non-liberal, market-
constraining institutions upon which their strategic coordination and competitive success
depends? This paper revisits the debate over firms’ employer preferences with an in-depth examination
of employers in Germany – a paradigmatic CME and crucial “test case” for Varieties
of Capitalism. It is based on interviews with key officials and an in-depth examination of a
large-scale campaign – the New Social Market Initiative or INMS – founded and funded by
German metalworking employers to shape public opinion. The paper argues that German employers
have a strong preference for liberalization: they have pushed hard for the liberalization
of labor markets, the reduction of government expenditures, the expansion of market-oriented
freedoms, and cuts to social protection, employment protection and benefit entitlements. I find
no empirical support for the claim that the INSM is an attempt to appease discontented firms
within employers’ associations. On the contrary: for many employers, the Agenda 2010 reforms
did not go far enough. Following the discrediting of the Anglo-American model in the financial
crisis, far-reaching concessions by employees, and the unexpected revitalization of the German
economy, employers have moderated their demands – but liberalization remains their default
preference. This paper also addresses the role of ideas and the conditions under which employer
campaigns can influence policy.
Verteidigen Arbeitgeber in koordinierten Marktwirtschaften aktiv die nichtliberalen, marktbeschränkenden
Institutionen, von denen ihre Möglichkeiten zur strategischen Koordination und
ihr Erfolg im Wettbewerb abhängen? Mit einer umfassenden Untersuchung der Präferenzen von
Arbeitgebern in Deutschland, das als typisches Beispiel einer koordinierten Marktwirtschaft
und wegweisender „Testfall“ für die Theorie über Spielarten des Kapitalismus gilt, greift dieses
Discussion Paper die Debatte über die Präferenzen von Unternehmen in ihrer Eigenschaft als
Arbeitgeber auf. Es basiert auf Interviews mit führenden Arbeitgeberfunktionären sowie einer
detaillierten Untersuchung der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM): einer groß angelegten,
von deutschen Metallarbeitgebern initiierten und finanzierten Kampagne zur öffentlichen
Meinungsbildung. Der Beitrag belegt eine deutliche Präferenz deutscher Arbeitgeber für
die Liberalisierung. Mit Nachdruck haben sie sich für eine Liberalisierung der Arbeitsmärkte,
eine Senkung der Staatsausgaben und eine Ausweitung marktorientierter Gestaltungsfreiheiten
ebenso eingesetzt wie für Einschnitte bei der sozialen Sicherung, dem Kündigungsschutz und
den Versorgungsansprüchen. Die Behauptung, die INSM sei ein Versuch, unzufriedene Unternehmen
innerhalb der Arbeitgeberverbände zu beschwichtigen, lässt sich durch die empirischen
Befunde nicht stützen. Im Gegenteil: Vielen Arbeitgebern gingen die Reformen im Zuge der
Agenda 2010 nicht weit genug. Zwar haben die deutschen Arbeitgeber nach der Diskreditierung
des angloamerikanischen Modells während der Finanzkrise, weitreichenden Zugeständnissen
seitens der Arbeitnehmer sowie der unerwarteten Wiederbelebung der deutschen Wirtschaft
ihre Forderungen gemäßigt – doch bleibt ihre grundlegende Präferenz für die Liberalisierung
bestehen. Dieser Beitrag befasst sich außerdem mit der Rolle von Ideen sowie den Bedingungen,
unter denen Arbeitgeberkampagnen politische Maßnahmen beeinflussen können.