Zusammenfassung
Atmosphärische Modelle lösen die Erhaltungsgleichungen mit numerischen Methoden und verwenden mehr oder
weniger empirische Parameterisierungen für die nicht aufgelösten, aber relevanten Prozesse. Die Evaluierung
solch eines Modells bedeutet, alle obengenannten Teile (Theorie, Lösungsmethode, Realisierung) zu bewerten.
Dabei muss die Nähe zur Realität geprüft werden. Bei hochauflösenden Modellen ist letzteres schwierig, da
Vergleichsdaten von ähnlich hoher zeitlicher und räumlicher Auflösung nötig sind. Bei Gitterweiten von 1 m bis
1 km sind insbesondere die räumlichen Strukturen oft schwer bewertbar. Trotz dieser Schwierigkeiten existieren
Evaluierungskonzepte z.B. für mesoskalige Modelle (Gitterweiten von 500 m bis 5 km, [1]) sowie für im Rahmen
von Genehmigungsverfahren verwendete mesoskalige und mikroskalige Modelle [2], [3]. Diesen detaillierten
Konzepten liegt ein generisches Evaluierungskonzept zu Grunde [4], [5] und sie schließen 3 Teile ein: A)
Zielgößen, für die die Evaluierung erfolgen soll, B) Evaluierungsschritte, die der Modellentwickler befolgen soll
(allgemeine Einschätzung, wissenschaftliche Einschätzung, Testfälle; hier werden mehrere Testarten verwendet
(operationelle, prozessorientiert oder dynamische Evaluierung, [6]). Teil C) enthält vom Modellanwender
durchzuführende Testfälle, da auch perfekte Modelle einen in der Nutzung des jeweiligen Modells eingewiesenen
Anwender benötigen.
Ein allgemeines Evaluierungskonzept wird eingeführt, Wege werden erläutert, um passende Testfälle zu finden.
Außerdem werden aktuelle Entwicklungen in diesem Feld (z. B. nationale und europäische Normen für die
Evaluierung von Modellen) vorgestellt.