Abstract
Pilze leben in kontinuierlicher Wechselwirkung mit Pflanzen und anderen Organismen. Diese Interaktion
kann eine positive (mutualistische) bis negative (parasitische/pathogene) Wirkung in dem Partner (Wirt)
hervorrufen.
Der hemibiotrophe Pilz Zymoseptoria tritici ist ein Beispiel für einen pathogenen Organismus, der auf
Weizenblätter spezialisiert ist. Es kolonisiert erst harmlos seinen Wirt (biotrophe Phase) und dann, nach
einer bestimmten Zeit, tötet es die Blattzellen der Pflanze, um an die intrazellulären Nährstoffen zu
gelangen (nekrotrophe Phase). Dabei entstehen nekrotische Wunden in den Blättern, in denen sich viele
kleine schwarze Punkte bilden, die die Fruchtkörper des Pilzes (Pyknidien) in dem substomatären
Hohlraum darstellen.
Diese Wundenbildung ist als Septoria Tritici Blotch (STB) Krankheit bekannt und wegen dem weltweit
verbreiteten domestizierten Weizen in jedem Land zu finden.
Zwei mit dieser Art nah verwandte Arten, Z. pseudotritici und Z. ardabiliae, sind hingegen endemisch für
das Land Iran und wurden bis her nur aus Wildgräsern isoliert.
In dieser Bachelorarbeit wurde die noch unbekannte Lebensweise dieser zwei Arten mit der des
Weizenpathogen verglichen mit der Hypothese, dass diese keine Pathogene sind, sondern endophytisch
oder saprotroph leben.
Dafür wurden drei Experimente mit Weizen und zwei Experimente mit dem Wildgras Dactylis glomerata
durchgeführt, bei denen jeweils das zweite Blatt der Pflanzen mit einer Sporen-suspension inokuliert
wurde. Diese Pflanzenexperimente wurden zeitlich versetzt durchgeführt, um die Interaktion der Pilze mit
Blättern in unterschiedlicher Lebensstadien zu untersuchen.
Parallel dazu wurde versucht im Labor Plasmide herzustellen, die ein Gen für ein fluoreszierendes Protein
(GFP oder dsTomato) tragen. Durch die Transformation des Plasmids durch Agrobacterium tumefaciens in
zwei Stämme der Wildgras-assoziierten Pilzarten könnte man fluoreszierende Stämme herstellen, die dazu
beitragen würden das Verständnis über die Interaktion zwischen den Pilzen untereinander und zwischen
den Pilzen und den Wirtpflanzen zu erweitern.