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Contribution to Collected Edition

Policy-Netzwerke und die Logik von Verhandlungssystemen

MPS-Authors
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Mayntz,  Renate
Wissenschaft, Technik und Innovationssysteme, MPI for the Study of Societies, Max Planck Society;

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Citation

Mayntz, R. (1993). Policy-Netzwerke und die Logik von Verhandlungssystemen. In A. Héritier (Ed.), Policy-Analyse: Kritik und Neuorientierung. Politische Vierteljahresschrift, Sonderheft 24 (pp. 39-56). Opladen: Westdeutscher Verlag.


Cite as: https://hdl.handle.net/21.11116/0000-0003-4221-D
Abstract
Die Welt setzt sich aus Netzwerken, nicht aus Gruppen zusammen, hat Barry Wellman gesagt (1988: 31). Die Organisationssoziologie hat diese Tatsache vor etwa 20 Jahren entdeckt, als „interorganisatorische Beziehungen“ für sie zu einem wichtigen neuen Thema wurden.1 Seitdem ist man sich der Tatsache bewußt, daß das Umfeld von Organisationen zum guten Teil aus anderen Organisationen besteht, so daß diese und nicht etwa ein amorphes Publikum für sie die relevantesten Interaktionspartner sind.2 Im Auge hatte man dabei, entsprechend dem dominanten Interesse der Organisationsforschung, vor allem Wirtschaftsunternehmen. In empirischen Untersuchungen inter-organisatorischer Beziehungen standen eine Zeit lang personelle Unternehmensverflechtungen im Mittelpunkt (z.B. Stokman/Ziegler/Scott 1985); in letzter Zeit läßt sich ein wachsendes Interesse an „joint ventures“ und strategischen Allianzen beobachten.3 Was die Organisationssoziologie an diesen Phänomenen vor allem interessiert, ist der Versuch von Wirtschaftsorganisationen, durch Unternehmensverflechtungen oder Joint-ventures eine schlecht kalkulierbare und potentiell bedrohliche Umwelt für sich unter Kontrolle zu bringen. Quasi unbeabsichtigt haben die Untersuchungen interorganisatorischer Beziehungen jedoch auch eine Tatsache von makrosoziologischer Bedeutung hervorgehoben, nämlich daß Märkte — zumindest solche, auf denen Firmen vorherrschen — keine atomistische Struktur aufweisen. Damit haben sie einen Aspekt wirtschaftlicher Realität sichtbar gemacht, welcher in den bisherigen Marktmodellen der Ökonomen leicht unberücksichtigt blieb.