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A limnologia e a sua importância em pesquisas da Amazônia

MPS-Authors
/persons/resource/persons239869

Sioli,  Harald
Working Group Tropical Ecology, Max Planck Institute for Limnology, Max Planck Institute for Evolutionary Biology, Max Planck Society;

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Citation

Sioli, H. (1965). A limnologia e a sua importância em pesquisas da Amazônia. Amazoniana: Limnologia et Oecologia Regionalis Systematis Fluminis Amazonas, 1(1), 11-35.


Cite as: https://hdl.handle.net/21.11116/0000-0004-4D3C-4
Abstract
Nach einer kurzen Einführung in den Aufgabenbereich und das Wesen der Limno-
Iogie wird die Bedeutung dieser Wissenschaft für die Erforschung des Amazonasgebietes
an Hand einiger Beispiele dargelegt.
Das wesentlichste Charakteristikum der amazonischen Natur ist der Reichtum an
Gewässern, namentlich Fließgewässern, während wirkliche Seen praktisch nicht vorhanden
sind. Gerade Fließgewässer sind in ihren Eigenschaften aber besonders von ihrer
terrestrischen Umgebung abhängig und Glieder des Wirkungsgefùges, welches die
,,Landschaft" ausmacht, aus der sie die Endprodukte des Stoffwechsels derselben abführen.
Die chemischen Analysen von FIuß-, Bach- und Quellwässern gestatten somit
qualitative und quantitative Einblicke in mineralogische und pedologische Verhältnisse
sowie in den Stoffhaushalt der Landschaften der Einzugsgebiete. Biologische Besonderheiten
von Gewässern können wiederum durch ihre chemischen und physikalischen
Eigenschaften bedingt sein.
Die chemische Armut und das niedrige pH der allermeisten Bachwässer Amazoniens
zeigen an, daß in den Böden der Q¡rellgebiete nur minimale Mengen löslicher Salze,
darunter die Nährstoffe für den Pflanzenwuchs, durch Verwitterung frei werden. Nur
die Karbonstreifen lJnteramazoniens sowie die Region der Formation Pirabas östlich
der Amazonasmündung bilden in dieser Beziehung eine Ausnahme. Für diese Formation
konnte aus den pH-Werten von Bächen auch eine Abgrenzung ihres Areals versucht
\4/erden. Aus Wasser-Analysen konnten zuerst Podsol-Bildungen im brasilianischen Amazonasgebiet
aufgezeigt werden, welcher Befund durch spâtere Bodenuntersuchungen
bestätigt wurde. Die hauptsächlichen Flußtypen Amazoniens sind der Ausdruck von +
bestimmten geomorphologischen sowie auch edaphischen Bedingungen in den Quellgebieten.
Vom Chemismus der Gewässer ausgehend lâßt sich eine ökologische Gliederung
des gesamten amazonischen Raumes außtellen. Die ,,Yârzea" (das Überschwemmungsvorland)
des unteren Amazonas muß dabei als schlauchartige Verlängerung des llunderte
von Kilometern breiten Andenvorlandes, als Fremdkörper in lJnteramazonien,
aufgefaßt werden. In bezug auf die Produktivität der amazonischen Gewässer wird das
in den meisten Fällen äußerst geringe Angebot an den unerläßlichen Grundstoffen für
die Primärproduktion durch die ständig höhere Temperatur aufgewogen, die einen
beschleunigten Stoffumsatz in den Gewâssern bewirkt. Zu den üblichen Primärproduzenten
Phytoplankton und submersé Wasserpflanzen kommen im Amazonasgebiet in
besonderem Maße die dort charakteristischen schwimmenden Wiesen. Das eigenartige,
lokal beschränkte Vorkommen der Schistosomiasis in Amazonien konnte durch die Ergebnisse
limnologischer lJntersuchungen verständlich gemacht werden.