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Zum Massenwechsel der Makro-Arthropodenfauna des Bodens in Überschwemmungswäldern des zentralen Amazonasgebietes

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Beck, L. (1976). Zum Massenwechsel der Makro-Arthropodenfauna des Bodens in Überschwemmungswäldern des zentralen Amazonasgebietes. Amazoniana: Limnologia et Oecologia Regionalis Systematis Fluminis Amazonas, 6(1), 1-20.


Cite as: https://hdl.handle.net/21.11116/0000-0004-5792-5
Abstract
Die Makro-Arthropodenfauna wurde zur Zeit steigenden Wassers im April/Mai 1972 und zur Zeit des Hochwasers bzw. des beginnenden Sinkens des Wassers im Juli 1972 untersucht. Zur Erfassung des Massenwechsels dienten Barberfallen; ein Teil davon wurde zu beiden Seiten eines parallel zur Uferlinie aufgestellten Bleches angebracht, um die Bewegungsrichtung der Tiere zu ermitteln. Zur Klärung der Fortpflanzungsverhältnisse wurden Berlese-Proben genommen und verschieden behandelt.
Für fast alle häufig und regelmäßig gefangenen Tierguppen wie Collembolen, Carabidae, Staphylinidae, Grillen, Ameisen, Spinnen und Opilioniden konnten unterschiedlich intensive Ausweichbewegungen vor der steigenden Flut festgestellt werden, die aber in keinem Fall zu Massenwanderungen über die gesamte überflutete Fläche hin zum festen Land werden. Entomobryomorphe Collembolen und teilweise die Grillen wandern nur kurze Strecken am Ufersaum, Staphylinidae, Carabidae und teilweise Grillen und Ameisen erreichen ihr Abundanzmaximum 5-20 m landeinwärts vom Ufer.
Bei Hochwasser kommt es nirgendwo auf dem trockenen Land zu Massenansammlungen, die auch nur annähernd der Menge von Tieren aus dem überfluteten Bereich entsprächen. In Ufernähe festgestellte Massenansammlungen von symphypleonen Collembolen kommen durch schnelle Entwicklung an Ort und
Stelle zustande. Die Anhäufung von Carabidae ist als Endpunkt der letzten Wanderungswelle aus dem obersten Igapó-Bereich zu deuten.
Zu Beginn des Sinkens des Wassers ist bei allen Tiergruppen eine starke Rückwanderung zu beobachten, die durch den hohen Konkurrenzdruck in Folge der einsetzenden Massenentwicklung zu erklären ist.
Die Rückwanderung konnte nicht weiter verfolgt werden.
Dem Massenwechsel der Collembolen liegen wahrscheinlich folgende Fortpflanzungszyklen zugrunde:
Die Arthropleona legen ohne direkten Einfluß der Flut während der gesamten Zeit des steigenden Wassers Eier ab, die entweder gleich schlüpfen und eine weitere Generation hervorbringen, oder bei Überflutung eine Quieszenzphase durchlaufen und bei Trockenfallen schlüpfen. Die Symphypleona legen zusätzlich zu den normalerweise vorhandenen Eiern unter dem direkten Einfluß der Flut eine große Zahl weiterer Eier ab, die
ebenfalls sofort schlüpfen oder bei Überflutung im Verlauf weniger Wochen absterben.
Es wird gefolgert, daß die Bodenfauna im lgapó keine besonderen Anpassungen aufweist; sie konnte vielmehr auf Grund von Präadaptationen in ihrer Lebensweise und ihren Fortpflanzungszyklen aus der umgebenen terra firme in den Extrembiotop Igapó einwandern.