Zusammenfassung
Seit 1970 hat die brasilianische Regierung die Prioritäten ihrer Entwicklungsplanung nach Amazonien verlagert. Das "Programm der nationalen Integration" hatte die Besiedlung und wirtschaftliche Entwicklung Amazoniens, vor allem die Ansiedlung landloser Nordestinos, zum Ziel.
Der Bau eines ausgedehnten Fernstraßennetzes in Amazonien soll folgende Entwicklungsvorhaben ermöglichen:
1. Die staatlich gelenkte Besiedlung (agrovila, agrópolis, rurópolis) und Agrarkolonisation
im Klein- und Mittelbesitz entlang der Transamazônica.
2. Die Anlage großer privater Viehzuchtprojekte.
3. Die Ausbeutung der mineralischen und
4. der pflanzlichen Rohstoffe.
5. Anlage von Industrieprojekten.
Der aktuelle Stand der Entwicklung Amazoniens zeigt eine Reihe von Problemen:
Nur eine geringe Zahl von Nordestinos konnte auf den zumeist wenig fruchtbaren terra firme-Böden angesiedelt werden. Da durch Investitionen in Amazonien Steuerermäßigungen zu erlangen sind, gewinnen die Privatinteressen zunehmend an Bedeutung und rufen Interessenkonflikte mit staatlichen Projekten hervor.
Eine optimale Erschließung und Entwicklung der amazonischen Regenwälder wird nur verwirklicht werden können, wenn eine bessere Koordination zwischen den verschiedenen Planungsorganen durchgeführt wird, und wenn die Kolonisation- unter Berücksichtigung ökologischer Gegebenheiten - ihre soziale Relevanz behalten wird.