Abstract
In den Jahren seit der Finanzkrise haben sich politische und ökonomische Verschiebungen sowohl innerhalb von Nationalstaaten, in ihren zwischenstaatlichen Interaktionen und in den Prozessen und Strukturen der Weltwirtschaft ergeben. Im Anschluss an eine grundsätzliche Reflexion der Beziehungen zwischen Internationalen Beziehungen (IB) und Internationaler Politischer Ökonomie (IPÖ) in den letzten Jahrzehnten geht dieses Forum der Frage nach, inwiefern diese Verschiebungen eine fundamentale Infragestellung der Strukturen der Globalisierung mit sich bringen und wie man auf dieser Basis eine die IB und IPÖ synthetisierende Forschung betreiben kann. Dabei fokussieren die Autor*innen aus einer Perspektive der kritischen IPÖ die globalen Zusammenhänge der zeitgenössischen Globalisierung, den Rechtsruck und Rassismus im globalen Norden, den Brexit, die US-Regierungen unter Obama und Trump und das strategische Verhalten Chinas. In einem abschließenden Ausblick diskutiert die Einleitung das Desiderat der intersektionalen Analyse in IB und IPÖ, die die Verwobenheit von race, class, gender und der Ökologie systematisch in den Blick nimmt.
Since the 2007 financial crisis, there have been political and economic shifts within nation-states, their interactions, and in the processes and structures of the world economy more broadly. Starting from reflections on the relationship between IR and IPE in recent decades, this forum asks to what extent these shifts are fundamentally reshaping globalization and how this can be studied in a way that synthesizes IR and IPE. The authors adopt a perspective of critical IPE and focus on the global connections of contemporary globalization, the rise of the right and racism in the Global North, Brexit, US governments under Obama and Trump, and recent Chinese strategies. In the concluding section, we consider the promise of intersectional analysis of IR and IPE, which would enable more systematic research on the intersections of race, class and gender and ecology.