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"Return to what we were": Wirtschaftstraditionen und ökonomische Identität im Zuge der Brexit-Kampagne

MPG-Autoren
/persons/resource/persons197279

Suckert,  Lisa
Soziologie des Marktes, MPI for the Study of Societies, Max Planck Society;

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Zitation

Suckert, L. (2020). "Return to what we were": Wirtschaftstraditionen und ökonomische Identität im Zuge der Brexit-Kampagne. Leviathan, 48(1), 119-152. doi:10.5771/0340-0425-2020-1-119.


Zitierlink: https://hdl.handle.net/21.11116/0000-0005-C9D0-D
Zusammenfassung
Der Ausgang des Brexit-Referendums steht stellvertretend für das Erstarken populistischer Bewegungen, die etablierte Ordnungen in ihrem Kern infrage stellen. Zur Erklärung dieser politischen Verwerfungen werden gemeinhin zwei gegensätzliche Ansätze ins Spiel gebracht, »Cultural Backlash« und »Economic Deprivation«. Dieser Artikel stellt die dichotome Heuristik »Identität versus Ökonomie«, die beiden Ansätzen zugrunde liegt, infrage und entwirft stattdessen das Konzept der kollektiven ökonomischen Identität. Entlang einer diskursanalytischen Untersuchung von rund 400 Dokumenten der Brexit-Kampagne zeige ich, dass die Argumentation der Brexit-Befürworter*innen keinesfalls durch eine Aussparung ökonomischer Aspekte gekennzeichnet war. Im Unterschied zu ihren Kontrahent*innen verknüpften die EU-Kritiker*innen ökonomische Sachverhalte jedoch mit Verweisen auf eine geteilte Vergangenheit und britische Wirtschaftstraditionen. Indem es den Fürsprecher*innen eines EU-Austritts gelang, ökonomische Kritik identitär aufzuladen, konnten sie teils widersprüchliche wirtschaftspolitische Argumente integrieren und ein heterogenes Bündnis mobilisieren.
The outcome of the Brexit referendum is indicative of the broader emergence of various populist movements that fundamentally contest established orders. Explanations of recent political turmoil commonly refer to two opposing approaches known as »Cultural Backlash« and »Economic Deprivation«. The dichotomous heuristic »identity versus economy«, which underlies both approaches, is challenged in this article by introducing the concept of collective economic identity. Based on a discourse analysis of about 400 campaign documents from the Brexit referendum, I show that Brexit advocates did not avoid economic arguments in their reasoning. However, unlike their counterparts, EU critics linked economic issues with references to a shared past and British economic traditions. By relating their economic criticism to issues of common identity, the proponents of the EU were able to integrate claims for contradictory economic policies and mobilize a heterogeneous alliance for their cause.